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Medienerziehung Ein Kinder-Tablet zu Weihnachten?

Kinder lieben Tablet-PCs! Vor allem die teuren Stücke von Mama oder Papa. Aber kindersicher sind die Tablets nicht. Und eigentlich auch zu empfindlich für kleine Hände. Also lieber gleich eines dieser extra Kinder-Tablets kaufen? Vielleicht. Wir hätten da auch noch eine Alternative.
Mädchen mit Tablet
© Thinkstock - Mypurgatoryyears

Ein robustes Kinder-Tablet mit pädagogisch wertvollen Apps, WLAN und kindgerecht geschütztem Surf-Raum, zu einem moderaten Preis – davon träumen viele Eltern. Die Tablet-Hersteller haben sich darauf eingestellt und werfen dauernd neue Kinder-Tablets auf den Markt, eines robuster, kindersicherer, preiswerter und besser ausgestattet als das andere. Angeblich. Die Realität sieht anders aus: Manche gehen beim ersten Fall auf den Boden kaputt, haben lächerlich kleine Displays, die tollen Apps sind allesamt nur Demo-Versionen, der supersichere Internet-Filter ist auf amerikanische Websites ausgerichtet und arbeitet nach den moralischen Grundsätzen dortiger christlicher Fundamentalisten (Schusswaffen ja, Popmusik nein). Diese Checkliste hilft bei der Auswahl:

Checkliste: Schick oder Schrott?

  • Verfügt das Tablet über eine stoßsichere Schutzhülle?
  • Ist das Display bruchsicher und groß genug, damit Spielen überhaupt Spaß macht? (7 Zoll sind das Minimum.)
  • Ist das Tablet WLAN-fähig? Wenn ja, kann es den Zugangscode speichern?
  • Welcher Internet-Filter ist vorinstalliert? Amerikanische eignen sich kaum für Deutschland. Weil aber auch deutsche Filter keine absolute Sicherheit bieten, surft ein Kind nur dann wirklich sicher, wenn es ausschließlich auf vorher ausgesuchte Links zugreifen kann.
  • Wie ist das Gerät ausgestattet, damit das Kind nicht einfach ungeschützt ins Internet gelangen kann?
  • Welches Betriebssystem hat das Tablet? Gibt es Einschränkungen, welche Apps und andere Software installiert werden können?
  • Gibt es die Möglichkeit, mehrere Accounts, z. B. für Geschwister, einzurichten?
  • Falls es vorinstallierte Apps gibt: Sind das womöglich nur Demo-Versionen? Oder kostenlose Apps voll von Werbung und In-App-Käufen?
  • Kameras bieten tolle Spielmöglichkeiten. Gibt es eine oder zwei? Wie gut sind sie?
  • Wie groß ist der Speicherplatz, und ist er erweiterbar? Attraktive Apps brauchen oft eine ganze Menge, und es nervt, bei Neu-Installationen immer alte Apps löschen zu müssen.
  • Wie sind die Akku-Lauf- und Ladezeiten?
  • Welche Kundenbewertungen hat das Tablet im Internet? Vor allem die negativen sind wichtig, wenn sie auf Details eingehen, kurze Akkulaufzeiten etwa oder Bruchgefahr.
  • Können Sie das Tablet zuhause in Ruhe ausprobieren und zurückgeben, falls es nicht Ihren Erwartungen entspricht?

So wird jedes Tablet zum Kinder-Tablet

Günstige Tablets kosten oft nur ein paar Euro mehr als ausgewiesene Kinder-Tablets. Vor allem, wenn es nicht das neueste Modell ist. Vielleicht haben Sie auch noch ein abgelegtes Tablet zuhause? So machen Sie im Handumdrehen aus einem normalen Tablet ein Kinder-Tablet:

  • Versehen Sie das Tablet mit einer stoßdämpfenden Silikonhülle und einer Panzerfolie fürs Display.
  • Gehen Sie auf www.kinderserver-info.de und laden Sie den kostenlosen Kinderserver (für iOS und Android verfügbar) herunter. Sichern Sie die Einstellung mit einem Passwort, das Ihr Kind nicht kennt und nicht erraten kann. Jetzt hat es einen sicheren Surf-Raum, ausschließlich mit geprüften Kinderseiten der Kindersuchmaschinen www.fragfinn.de, www.blindekuh.de und dazu alle Websites von www.seitenstark.de.
  • Suchen Sie (eventuell gemeinsam mit Ihrem Kind) einige Apps aus, die keine In-App-Käufe und keine Werbung enthalten. Die kosten meistens ein paar Euro, bieten aber hochwertige Inhalte. (Aktuelle Empfehlungen finden Sie zum Beispiel auf www.gigamaus.de.) Achten Sie beim Kauf darauf, dass Ihr Kind auch hier Ihr Passwort nicht erfährt.
  • Sperren Sie im Sicherheitsbereich des Tablets alle kindergefährdenden Einstellungen. Sehr gute Anleitungen dazu finden Sie bei www.schau-hin.info und www.klicksafe.de.
  • Der letzte Punkt gilt auch für fertig gekaufte Kinder-Tablets: Der beste Schutz ist der Blick der Eltern. Lassen Sie Ihr Kind möglichst wenig mit dem Tablet allein.

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