Wenn ich daran denke, was meine Kindheit glücklich gemacht hat, dann waren es vor allem Freiheiten. Meine Eltern haben nicht mit meiner Schwester und mir geschimpft, wenn Barbie und Ken im Flur die Kommoden hochgeklettert und Abenteuer erlebt haben. Wenn wir wie verrückt über Kissen herumgehüpft sind, weil wir im Spiel den Boden nicht berühren durften. Oder wenn wir mit den Kaninchen im Kinderwagen durch die Nachbarschaft gelaufen sind oder riskante Kletteraktionen gestartet – oder hinter uns – hatten.
Wir durften einfach Kind sein. Und das, obwohl das Chaos, dem meine Eltern teilweise ausgesetzt waren, sicherlich nicht ganz ohne war. Aber sie haben es mit einer Ruhe gemeistert, der ich heute noch versuche nachzueifern.
Momente, die uns zu glücklichen Kindern machten
Schöne Momente in der Kindheit sind etwas, das uns auch im Erwachsenenalter noch ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Es sind Geschichten, die wir auch heute noch unseren Kindern erzählen können. Spiele, die wir ihnen jetzt noch zeigen und beibringen können. Ob das nun der Bau einer Höhle im Schlafzimmer oder eines Parcours im Garten ist – oder die Freiheit, einfach mit Freund:innen herumzulaufen, um Kaulquappen, Spinnen und Schnecken für die Zwecke kleiner Forscher:innen zu sammeln.
Auf unserer Plattform Urbia haben Eltern von ihren ganz persönlichen Glücksmomenten erzählt. Hier kommen einige der tollen Antworten, die uns Familien gegeben haben:
Glückliche Kindheitsmomente, die Eltern an ihre Kinder weitergeben
Sonntag war bei uns Familientag, und wir haben immer etwas Schönes unternommen: Eine Radtour, einen Spaziergang, wir haben Waffeln gebacken oder sind auch mal in den Zoo oder zur Küste gefahren. Das handhabe ich heute noch so. Sonntag ist Familientag.
Ich denke daran, wie wir schwimmen waren und alle anderen Kinder immer neidisch auf meinen Papa waren, weil er so viel Blödsinn mit uns gemacht hat.
Der Geburtstag mit Freunden, der zu Hause gefeiert wurde, und meine Mama, die sich so viele tolle Sachen hat einfallen lassen.
Ich wusste immer, dass meine Eltern für mich da sind und mich sehr lieb haben. Dass ich mich auf sie verlassen kann und sie zu mir stehen, egal was kommt. Und genauso ist es heute immer noch.
Wenn ich an meine Kindheit denke, dann erinnere ich mich nicht daran, dass meine Eltern spezielle Dinge gemacht hätten. Viel eher sind das, woran ich mich am meisten erinnere, Spieltage mit Freunden oder meinen Geschwistern, Ferien, die wir gemacht haben, und Ausflüge in Freizeitparks. Ich denke, meine Eltern haben uns Kind sein lassen. Es musste nicht ständig alles "entwicklungsfördernd" sein oder "pädagogisch wertvoll". Wir durften einfach SPIELEN und uns entfalten.
Ich finde, dass es eine ganz wichtige Sache gibt, die eine glückliche Kindheit ausmacht: aufrichtiges, ehrliches Interesse. Da ist die Zeit, die man zusammen verbringen kann, gar nicht ausschlaggebend. Das Familiengefühl kann man seinen Kindern geben, egal wie viel die Eltern arbeiten müssen. Und das macht für mich eine glückliche Kindheit aus.
Ich habe gelernt, dass Männer trösten und mit Puppen spielen können und Frauen sich als Chefin in einem technischen Beruf behaupten können, weil meine Eltern mir das vorgelebt haben. Das macht mich heute unglaublich frei und glücklich, weil ich mich nicht innerhalb von klassischen Rollenbildern bewegen muss, da ich selbst nichts anderes gelernt habe.
Für uns war "eine Hand wäscht die andere" ein wichtiger Leitsatz. Wir mussten im Haushalt mehr als andere helfen oder im Garten. Dafür wurden wir dann auch überall hinkutschiert, durften unseren Hobbys mit wenigen Einschränkungen ausleben. Aber auch unseren Eltern ging es so. Die anderen sagten auf der einen Seite immer: "Was ihr alles für eure Kinder macht, das fiele uns im Traum nicht ein", auf der anderen Seite bewunderten sie aber immer, wie viel wir freiwillig und gerne mithalfen. Auf die Idee, dass das zusammenhing, kam keiner – oder wollte keiner kommen.
Für mich war es, dass wir eine echte Familie waren und nicht nebeneinander herlebten. Dass, wenn wir mit Großeltern und Eltern im Familienobstland aushalfen, eine Tante zu Hause blieb und für alle Kaffee und Kuchen machte, und wenn wir mit den Eltern den ganzen Samstag im Garten werkelten, es danach noch einen schönen gemeinsamen Kaffee gab... Diese kleinen Gesten der Aufmerksamkeit machen für mich echt viel aus. Das ist auch etwas, das ich fürs Leben behalten habe.
Glücklich sein ist individuell
In einigen der glücklichen Kindheitsmomente mögen wir uns wiederfinden, in anderen vielleicht nicht. Das ist vollkommen in Ordnung. Denn ein Universalrezept für eine erfüllte Kindheit gibt es nicht. Was sich aber in vielen Aussagen zeigt, ist, dass das Familienleben nicht so besonders sein muss, um uns glücklich zu machen.
Was wir als Familie gerne unternehmen, ist sowohl von uns als auch unseren Kindern abhängig. Einige Kids lieben es, oft unterwegs zu sein und im Urlaub viel Neues zu entdecken, manche Kids sind lieber zu Hause und möchten etwas im ihnen bekannten Umfeld unternehmen. Einige Kinder wachsen in der Stadt auf, wo ein Spielen wie auf dem Dorf zwar nicht möglich ist, aber sich andere tolle Möglichkeiten ergeben. Beispielsweise Bowling, eine Trampolinhalle, tolle Sportangebote oder ein Skate-Park.
Was viele der glücklichsten Momente gemein haben, ist allerdings, dass wir als Familien Zeit miteinander verbringen, aber Kinder auch die Möglichkeit bekommen, Kind zu sein. Mit Freund:innen, allein oder mit den Eltern und der Familie – und dass Elternteile ihren Kleinen ein Gefühl davon geben, wie sehr sie sie lieben.
Möchtet ihr euch online gerne mit anderen Eltern vernetzen und eure Geschichten austauschen? Dann schaut gerne auf unserer Urbia-Community oder auf Facebook vorbei. Hier sprechen Familien nicht nur über ihre schönsten Kindheitsmomente, sondern geben sich auch untereinander wertvolle Tipps und Tricks sowie Unterstützung im Familienalltag, dort, wo ihr sie vielleicht gerade braucht.