Viele verbinden Ostern mit dem Osterhasen, der Eier, Süßigkeiten und vielleicht ein paar kleine Spielsachen im Garten oder in der Wohnung versteckt. Wir denken selbst als Erwachsene noch daran, wie viel Spaß es uns gemacht hat, hinter jedem Blumentopf und unter jedem Busch nach Kleinigkeiten zu suchen – und wie aufregend es war, wenn wir ein Schoko-Ei oder sogar ein Spielzeug fanden. Was für ein Gefühl es doch war, stolz mit dem Körbchen unter dem Arm zu den Eltern zu laufen und alle Errungenschaften vorzuzeigen.
Eltern aus unserer Community haben sich online darüber ausgetauscht, ob der Osterhase bei ihnen zu Hause zum Fest dazugehört oder nicht. Denn der Zauber des Osterfests hat nicht bei allen Familien etwas mit dieser Figur zu tun.
So feiern Familien Ostern – mit oder ohne Osterhasen
Also bei meiner Oma kommen für uns erwachsene Enkelkinder immer noch der Osterhase und das Christkind und wehe dem, der sich bei meiner Oma für das Geschenk bedankt.
Ich bin ohne den Glauben an diese Dinge aufgewachsen und Weihnachten oder auch Ostern waren soooooo magisch, zauberhaft und besonders. Sie waren mit so viel Aufregung und Freude verbunden und die schönsten Feste mit der Familie überhaupt. Ich habe nie etwas vermisst und könnte mir nicht vorstellen, dass ein anderes Kind die Feste besonderer fand als ich.
Definitiv ja! Ich finde diesen Zauber um Weihnachten und Ostern schön und erinnere mich auch noch positiv an meine Zeit als Kind.
Wir erzählen unseren Kindern, dass wir die Geschenke kaufen, aber auch, dass es die Geschichte vom Osterhasen gibt und viele Leute diese Geschichte gerne spielen, weil es ihnen Freude bereitet. Und auch von christlichen und heidnischen Hintergründen – da aber oft mit dem Zusatz, dass wir das noch mal googeln müssen. Ich konnte bisher noch nicht feststellen, dass dadurch die Lust und Vorfreude auf Ostern und Weihnachten vermindert ist.
Ich sehe es wie eine Art Märchen, an dem gerade Kinder oft Interesse haben. Dass man die Bedeutung und Geschichte der Feiertage von Anfang an altersgerecht erklärt, finde ich dabei selbstverständlich.
Ich finde diese ganzen Gestalten albern. Man kann auch ohne Märchengestalten einen Weihnachts- oder Osterzauber haben.
Wir treffen uns am Sonntag bei meinen Eltern. Mein Bruder mit der Familie und wir. Meine Mutter besteht darauf, dass ALLE – also auch wir Erwachsenen im Garten jeden Grashalm umdrehen. Immer mit den Hinweisen "warm", wenn man in der Nähe des Osterkorbes ist, "kalt", wenn die Richtung so gar nicht stimmt und "heiß", wenn man quasi fast drauf tritt.
Wir haben den Kindern im Sommer mal eine Hütte gezeigt, in der der Osterhase im April die Eier färbt. Das hat mein Vater mit mir schon so gemacht und ich fand es damals so spannend.
Ganz klar: kein Osterhase, kein Christkind, kein gar nichts. Für mich war es wirklich schlimm, als ich herausgefunden habe, dass es kein Christkind gibt. Und noch mehr, als meine Eltern noch mehr Lügengeschichten erfunden haben, damit ich weiterhin daran glaube. Das möchte ich für mein Kind nicht. Natürlich gibt es trotzdem einen Nikolausstiefel und an Weihnachten eine Bescherung und an Ostern die Nestsuche. Aber die Geschenke kommen von uns. Unserem ersten Sohn hat das weder den Spaß noch die Magie an den Festen genommen.
Ich finde es schön, wenn man Kindern noch diesen Zauber vermitteln kann. Das Ostergeschenk suchen – wir verstecken keine einzelnen Eier, sondern ein Körbchen – ist bei uns heute noch Tradition und auch mein Mann muss sein Nest suchen.
Ich finde diese Sagenfiguren nicht nur nett und niedlich, sondern sogar wichtig für die Kinder. Der Osterhase gehört in die magische Phase. Und die Entdeckung, dass es ihn nicht gibt, ist quasi die erste wissenschaftliche Erkenntnis eines Kindes. Klar, manche werden zu einem blöden Zeitpunkt unsensibel darauf stoßen – da muss man ein bisschen aufpassen, aber die meisten Kinder erkennen irgendwann selbst, dass ein kleiner Hase gar nicht in der Lage ist, so viele Eier in der ganzen Stadt zu verteilen. Die Erkenntnis kommt, wenn sie über ihr eigenes Zuhause hinaus denken können, eine Mengen- und Größenvorstellung haben und die Natur eines Hasen damit vergleichen können. Wissenschaftliches Denken eben.
Bei uns versteckt auch der Osterhase die Ostereier. Trotzdem ist es mir wichtig, mit den Kindern zu besprechen, warum wir eigentlich Ostern feiern und dass der Osterhase damit nichts zu tun hat.
Nicht immer sind die Geschenke vom Osterhasen
Sicher ist: Für alle Menschen, die Ostern feiern, ist es vor allem ein Familienfest. Und ob der Osterhase kommt oder nicht, ist dabei natürlich allen selbst überlassen. Beides ist total in Ordnung und es gibt dabei kein eindeutiges richtig oder falsch. Nicht jede Familie sucht nach Ostereiern. Einige feiern in der Kirche, andere, indem sie ein kleines Festmahl auftischen, Spiele spielen und sich mit Großeltern, Eltern, Geschwistern, Nichten, Neffen oder Enkelkindern unterhalten. Manche machen sich gemeinsam auf die Suche nach Süßigkeiten und Spielzeug – und wieder andere überlassen die Schatzsuche lieber nur den kleinsten Familienmitgliedern. Den Zauber des Osterfestes kann man auf viele Arten ausleben.
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