Im Alltag sind unsere Gefühle ein wichtiger Wegweiser: Sie signalisieren uns, wer oder was uns guttut – und was uns unglücklich macht oder verletzt. Aber manchmal können unsere Gefühle auch so stark werden, dass wir sie kaum aushalten. Oder: Wenn wir zu viel um die Ohren haben und sie nicht richtig wahrnehmen, können sie uns in ein emotionales Chaos stürzen. Das wiederum fällt uns früher oder später immer vor die Füße. Diese fünf Anzeichen solltest du ernst nehmen und bei Bedarf auch handeln:
5 Warnsignale für emotionale Überforderung
1. Alltägliche Aufgaben überfordern dich
Du lässt die Wäsche tagelang in der Maschine, bevor du sie aufhängst. Dein Ausweis ist seit Monaten abgelaufen, und dir graut es davor, deinen Briefkasten zu leeren, weil sich die ungeöffneten Briefe in deiner Wohnung sowieso schon stapeln. Das sind keine Belege für deine Faulheit, sondern Anzeichen, dass du gerade große Probleme hast, dich zu motivieren. Und das liegt vermutlich daran, dass deine Emotionen aus dem Gleichgewicht geraten sind.
2. Du freust dich jeden Abend auf dein Bett – aber nicht auf den nächsten Tag
Schon morgens sehnst du dich vor allem nach einem: dass der Tag schnell wieder vorbei ist und du zurück in dein Bett kannst. Egal welcher Wochentag gerade ist und welche To-dos du im Job oder in deiner Familie auf der Liste hast – in erster Linie findest du jeden Tag anstrengend und schwer zu bewältigen.
3. Du tust dich selbst mit kleinen Entscheidungen schwer
"Was soll ich heute für die Kinder kochen?", "Haare zusammen binden oder offen tragen?" Du brauchst oft eine gefühlte Ewigkeit, um dir über die alltäglichsten Dinge klar zu werden. Wahrscheinlichste Erklärung: Dein innerer Kompass, deine Intuition, ist gerade im Streik, falsch gepolt oder was auch immer – auf jeden Fall aber offenbar nicht wie üblich für dich da.
4. Du kannst dich nicht mehr zu Dingen aufraffen, die dir früher gutgetan haben
Du bist früher gerne gejoggt, kannst dich aber jetzt nicht mehr motivieren? Du hast keine Lust, mit deiner liebsten Freundin zu reden, obwohl dir die Gespräche mit ihr selbst in schwierigen Zeiten immer so geholfen haben? Plötzlich hast du mehr Ausreden, Dinge nicht zu tun, als Gründe, etwas zu unternehmen. Warum das so ist? Weil deine Motivation offenbar auf Standby geschaltet hat.
5. Nachts grübelst du stundenlang
"Wenn ich jetzt einschlafe, kriege ich immerhin noch acht Stunden ... jetzt nur noch sechs ... jetzt bloß noch drei ... Mist!", "Morgen steht das Gespräch im Kindergarten an. Was soll ich da bloß sagen?" – erinnert dich das an deine Nächte? Wahrscheinlich herrscht in dir gerade ein großes emotionales Chaos, das dich nicht zur Ruhe kommen lässt. Und mit jedem müden Tag fühlst du dich ihm weniger gewachsen ...
Wenn dir eines oder mehrere dieser Signale bekannt vorkommen, solltest du etwas tun – denn emotionale Überforderung legt sich selten von allein. Sofern es irgendwie geht, versuche dir Raum für dich zu nehmen, um deine Akkus aufzuladen. Wenn du alleine nicht mehr mit deiner Überforderung klarkommst, ist es womöglich an der Zeit, dir professionelle Hilfe zu suchen.