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Marie Nasemann Homeoffice "ist aus emanzipatorischer Sicht eine ziemliche Vollkatastrophe"

Marie Nasemann: Homeoffice "ist aus emanzipatorischer Sicht eine ziemliche Vollkatastrophe"
© Christoph Hardt / Panama Pictures / imago images
In einem aktuellen Instagram-Post lässt Marie Nasemann ihre Gedanken zu einem gerade gelesenen Buch etwas kreisen. Es geht um das Homeoffice und wie sehr es vor allem Müttern schaden und sie einschränken kann. Nach ein paar Fakten stellt sie ihren Follower:innen die Frage: Wie ist das bei euch?

Auf dem Bild zum Post liegt die Podcasterin Marie Nasemann auf einer Kinderrutsche, die Beine angezogen, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Der Blick gedankenverloren. Passend zu ihrem Post, den sie gleich mit einem Umdenken beginnt. "Vor einiger Zeit habe ich mich hier PRO Homeoffice geäußert. Flexiblere Arbeitszeiten, flexiblere Arbeitsorte, mehr Vereinbarkeit von Berufsleben und Familie." Das Buch "Alle Zeit: Eine Frage von Macht und Freiheit" von Theresa Bücker lässt sie die Situation jedoch noch einmal neu beleuchten.

Frauen leisten im Homeoffice deutlich mehr Carearbeit als Männer

Durch das Buch habe Nasemann erfahren, dass "46 Prozent der Menschen, die im Homeoffice arbeiten, nicht richtig abschalten können". Es würden deutlich mehr Überstunden gemacht und bei Müttern führe das Homeoffice sogar dazu, "dass sie nicht nur länger für ihren Job arbeiten, sondern sich auch zusätzlich etwa drei Stunden mehr um ihre Kinder kümmern". Männer arbeiten im Homeoffice zwar auch mehr, würden sich aber weniger um die Kinder kümmern.

Die Schlussfolgerung daraus ist, dass das Homeoffice das klassische Rollenmodell festigt, was aus emanzipatorischer Sicht eine Vollkatastrophe sei. Unter ihrem Text fragt sie ihre Follower:innen, wer von ihnen im Homeoffice arbeitet und wie es bei ihnen abläuft. "Könnt ihr abschalten? Übernehmt ihr im Homeoffice mehr Haushalts- und/oder Care-Aufgaben?"

Ist das Homeoffice per se Schuld an dem Ungleichgewicht?

Die Diskussionen unter dem Beitrag fallen gemischt aus. Für viele ist nicht das Homeoffice per se Schuld, sondern unser ungeübter Umgang mit der Arbeit zu Hause. Die Rede ist von Grenzen setzen, gerade bei sich selbst. Und eben nicht den Laptop doch noch mal kurz hochklappen, wenn man selbst vielleicht krank im Bett liegt. Einige brauchen das Büroumfeld, um sich selbst klar abgrenzen zu können, andere finden es wiederum gut, in der Mittagspause schnell die Wäsche aufhängen zu können, damit der Feierabend frei ist.

Eine Userin stellt die These auf, "dass wir Homeoffice erst lernen müssen". Gleichzeitig gibt sie zu bedenken, dass nur weil das Homeoffice nicht für alle optimal ist, die Lösung nicht sein sollte: Wieder zurück zum Alten. Eine gewisse Flexibilität muss erhalten bleiben.

Andere Follower:innen berichten von dem genauen Gegenteil zum Text von Theresa Bücker. Ein Vater arbeitet Vollzeit im Homeoffice, sei viel produktiver und habe deutlich mehr Zeit für die gemeinsame Tochter. Eine andere User:in schreibt, dass sie ihre Homeoffice-Tage als absolutes Geschenk ansieht. Sie spare sich den langen Fahrtweg und kann die Mittagspause mit ihren Töchtern verbringen. Homeoffice habe eben auch viel mit Selbstdisziplin zu tun.

Verwendete Quelle: instagram.com

slr ELTERN

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