Angst vorm AutofahrenFührerschein ja, Fahrpraxis nein: So gelingt der zweite Start
Vor Jahren haben Sie den Führerschein gemacht. Dann fehlte die Gelegenheit zu fahren, vielleicht auch das Auto. Aber jetzt ist das Baby da und viele Fahrten stehen an! Wir haben sechs gute Tipps für alle, die sich nur ungerne ans Steuer setzen.

Finden Sie heraus, was Sie vom Fahren abhält
Es gibt viele Gründe, weshalb man sich nur ungern ans Steuer setzen möchte. Vielleicht haben Sie oder jemand aus Ihrem nahen Umfeld einmal einen Unfall erlebt? Vielleicht haben Sie schon den Führerschein nur mit Zittern und Zagen gemacht und sind seitdem nie gefahren, so dass Sie sich das Fahren einfach nicht zutrauen? Vielleicht haben Sie auch nur große Sorge, eine Beule oder einen Kratzer ins nagelneue Familienauto zu fahren? Machen Sie sich klar, was Sie vom Fahren abhält und halten Sie fest, welches Ziel Sie genau erreichen wollen.

Haben Sie Mut zu kleinen Übungsschritten
Es gibt eigentlich gar keinen erkennbaren Grund, weshalb Sie so ungerne fahren? Dann fangen sie einfach mit kleinen Herausforderungen wieder an. Wie wäre es, wenn Sie gemeinsam mit einer guten Freundin auf einem leeren Supermarkt-Parkplatz am Sonntag einparken oder zwischen leeren Pappkartons rangieren üben? Dann können Sie die Herausforderungen langsam steigern: etwa den Weg zum Kindergarten ohne Kind am Sonntagmorgen, wenn nichts los ist. Wenn das gut klappt, denselben Weg mit Kind. Wichtig ist, dass Sie jeden Schritt so lange üben, bis er Ihnen leicht fällt. Wichtig auch: ein wohlwollender Mensch auf dem Beifahrersitz – niemand, der nörgelt oder alles besser weiß.

Buchen Sie ein Fahrtraining für Frauen
In eigener Regie Üben ist Ihnen nicht geheuer? Dann buchen Sie doch ein Fahrsicherheitstraining beim ADAC. Keine Sorge: Dort finden Sie sich nicht plötzlich unter lauter Super-Fahrern wieder, die auf Sie herabschauen. Hier lernt jeder noch dazu! Es gibt extra Fahrtrainings für Frauen, in denen Sie mit Ihrem eigenen Auto Bremsen, Ausweichen und Fahren bei Glätte üben können. Preis: ab 99 Euro (ADAC-Mitglieder),ab 115 Euro (Nicht-Mitglieder). Auf den großen Fahrsicherheitszentren: ab 155 Euro bzw. ab 165 Euro.

Gönnen Sie sich ein paar Fahrstunden
Wer sagt, dass Fahrstunden nur dazu da sind, den Führerschein zu machen? Fahrlehrer sind auch dafür ausgebildet, unsicheren Fahrern zu helfen, durch Übung mehr Selbstvertrauen zu gewinnen. Vorteil: Für manche ist es eine große Beruhigung, dass der Fahrlehrer im Notfall mit seinen eigenen Pedalen bremsen oder Gas geben kann. Nachteil: Sie üben nicht in Ihrem eigenen Auto. Preise für einzelne Fahrstunden liegen je nach Region zwischen 30 und 45 Euro pro Fahrstunde (45 Minuten).

Lassen Sie sich von einer Spezialistin helfen
Wenn Sie feststellen, dass es mit Sicherheitstraining oder Fahrstunden nicht getan ist, dann steckt vielleicht etwas mehr dahinter als nur Unsicherheit. Auf solche Fälle ist zum Beispiel die Diplom-Psychologin und Fahrlehrerin Alexandra Bärike spezialisiert. In einem Tagestraining üben Sie unter ihrer Anleitung erst im Fahrschulwagen und dann in Ihrem eigenen Auto. Kosten: für Tagestraining in vielen deutschen Städten (sechs Zeitstunden) 600 Euro incl. MwSt. Mehr Infos gibt’s unter www.angstfrei-autofahren.de

Und dann: Fahren, Fahren, Fahren!
Wie lernen Babys laufen und Schulkinder lesen? Richtig: durch Üben, Üben und nochmals Üben. Mit dem Autofahren ist es das gleiche: Es einmal gekonnt zu haben reicht nicht. Sie brauchen viel Fahrpraxis, um eine sichere Autofahrerin zu werden und zu bleiben. Auch und gerade an Tagen, an denen Sie sich mal wieder gar nicht gerne ans Steuer setzen. Bis Sie eines Tages plötzlich feststellen: Die Angst ist weg. Gute Fahrt!
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