AbschaltenChill mal, Mama! Erholungstipps für müde Mütter
Wer den ganzen Tag rödelt, muss auch mal Pause machen. 12 Erholungstipps für müde Mütter, vom Gute-Laune-Buch bis zum tollen Wellnesshotel.

Kommt gut rüber!
Vom Job zur Kita hetzen. Vom Wochenende in den Montag stolpern. Dann dieser letzte Tag vorm Urlaub ... Die Übergänge zwischen Arbeit und Privatleben sind nicht unsere Stärke und ein großer Stressfaktor.
Die Krux: In Zwischen-Zonen ist unser Stresspegel meist am höchsten. Die Art, wie wir von A nach B kommen, beeinflusst sehr stark, wie gestresst wir generell sind. "Wer Biotopwechsel ruhig meistert und mehr Pufferzeiten einbaut, ist wesentlich entspannter im Leben", erklärt Helen Heinemann vom Hamburger Institut für Burnout-Prävention.
Unser Erholungstipp:
Baut ein festes Übergangsritual ein, bevor ihr die Kinder abholt. Brecht eine Viertelstunde früher auf. Geht zu Fuß zur Kita, hört zwei, drei Lieder im Auto, oder geht auf einen Cappuccino ins Café. Wichtig: Das Mini-Ritual sollte uneingeschränkt Spaß machen!

Einfach mal durchatmen
Wann habt ihr zum letzten Mal bewusst ein- und ausgeatmet? Vermutlich im Hechel-Kurs bei der Hebamme, oder? Verständlich, denn im Alltag ist man ja schon froh, wenn einem nicht die Puste ausgeht.
Aber Atemübungen können dabei helfen, runterzukommen und neue Energie zu tanken.
Eine Übung für zwischendurch:
Ein Klassiker ist die Wechselatmung aus dem Yoga. Setzt euch dazu aufrecht und bequem hin. Beugt Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand zur Innenfläche, Ringfinger und kleiner Finger sind ausgestreckt (mit Daumen und Ringfinger werden gleich in der Übung im Wechsel die Nasenlöcher verschlossen).
Lasst den Atem nun einige Züge lang kommen und gehen. Atmet über beide Nasengänge ein, und schließt dann mit dem Daumen das rechte Nasenloch. Nun über das linke ausatmen und wieder Luft holen. Kurz pausieren und mit dem Ringfinger das linke Nasenloch verschließen, der Daumen gibt das rechte frei, und der Atem kann langsam wieder herausfließen. Kurz verweilen und über rechts wieder einatmen, mit dem Daumen verschließen und links die Luft rauslassen. Einige Male in diesem Rhythmus weiterüben.
Zum Abschluss: Links einatmen und über beide Nasenlöcher aus.

Glücklich lesen
Ach, wie schön wäre das, endlich mal wieder zu Hause auf dem Sofa zu liegen und ein Buch zu lesen... Ja, dann macht es doch einfach! Sagt alle Termine fürs Wochenende ab und schickt die Väter mit den Kindern auf einen (laaangen) Ausflug.
Unser Tipp für Extra-Energie: Legt die Krimis beiseite und lest etwas Lustiges! Laut Studien senkt Lachen den Stresslevel, der Blutdruck sinkt und Stresshormone wie Kortison werden abgebaut. Der Körper schaltet um auf Entspannung, die noch lange nach dem Lachanfall anhält.
Lustige Bücher - 7 Favoriten aus der Redaktion:
- "Working Mom" von Allison Pearson (Rowohlt) Die Vorlage zum Hollywood-Film mit Sarah Jessica Parker - aber noch viel komischer.
- "Der kleine Erziehungsberater" von Axel Hacke (Kunstmann) Wunderbar skurrile Geschichten aus dem Alltag mit Kindern.
- "Dicke Freunde" von Stephan Bartels (Heyne) Männer kämpfen mit Humor gegen den Speck und für die Liebe.
- "Muttergefühle. Gesamtausgabe" von Rike Drust (C. Bertelsmann) Knallehrlich und erbarmungslos lustig. Jede Mom wird sich wiedererkennen.
- "Mutter des Monats" von Gill Hornby (Kiwi) Ja, auch Nick Hornbys Schwester kann schreiben und hat einen Humor, der im Konkurrenzkampf der Mütter unschlagbar ist.
- "Nettelbeck und Familie" von Gerhard Matzik (Goldmann) Gerhard Matzik hat drei Kinder und ist somit ein altes Schlachtross im täglichen Kampf um den Familienfrieden. Super witzig.
- "Schöne Ruinen" von Jess Walter (Heyne Taschenbuch) Amore am Rand des legendären Kleopatra-Drehs. Feinster Witz und Dolce Vita.

Mood Food
Gegen schwache Nerven hilft Baldrian, mehr Spaß macht es aber mit "Mood Food", das beim Beruhigen auch noch gut schmeckt. Hier sind zwei Soforthilfen:
1. Bananen-Schoko-Smoothie mit Cashewnüssen Warum es wirkt? Nüsse enthalten reichlich B-Vitamine - unverzichtbar für Gehirn und Nerven. Zimt weckt die Selbstheilungskräfte der Seele, vertreibt Ängste und düstere Gedanken. Schokolade: veranlasst das Gehirn, den Glücksbotenstoff Serotonin auszuschütten (medizinische Sicht) und tröstet (magische Sicht). Und Bananen machen ja bekanntlich eh glücklich, also immer rein mit dem Zeug!
2. Pilze mit Nüssen und Koriander
Für alle, die es lieber herzhafter mögen. Auch hier wirken Nüsse auf Gehirn und Nerven. Außerdem Koriander, der entspannt und beruhigt und seit 4000 Jahren als Heilpflanze bekannt ist. Lorbeer: galt schon in der Antike als magische Pflanze. Soll Menschen stärken, die sich überfordert oder ausgebrannt fühlen.

Schlechte Laune abschalten
Wenn die Kinder endlich schlafen, setzen wir uns gern an den Rechner surfen durchs Netz. Kann entspannend sein, aber manchmal macht es auch unausgeglichen und miesepetrig. Tatsächlich haben Wissenschaftler der Uni Berlin herausgefunden, dass ein Drittel der Nutzer nach dem Facebook-Konsum unzufrieden ist.
Unser Erholungstipp: Damit ihr die miese Stimmung wieder loswerdet, macht einen kurzen, bewussten Break, zum Beispiel mit einer Übung aus der Kinesiologie:
Setzt euch auf einen Stuhl, klopft sanft mit der flachen Hand auf den Kopf, kreist gleichzeitig mit der anderen Hand auf dem Bauch, eine Minute lang. Klingt merkwürdig? Ja, aber die Übung erfrischt, denn die Koordination erfordert so viel Aufmerksamkeit, dass der Fluss der sorgenvollen Gedanken unterbrochen wird.

Kino-Kur
Immer gut: ein Filmeabend mit Freundinnen. Hemmungslos im Kitsch schwelgen, sich kringelig lachen, gemeinsam seufzen und Tränen vergießen. Wer braucht noch Kneipp, wenn er Ryan Gosling beim Baden zusehen kann?
Herzschmerz- und Feel-Good-Movies - unsere Tipps:
"Wie ein einziger Tag", "Der Englische Patient", "Grand Budapest Hotel", "Stolz und Vorurteil", "Juno", "Eltern", "Im Juli", "Notting Hill", "Crazy Stupid Love", "Bridget Jones", "Ziemlich beste Freunde", "Silver Linings"

Tea-Time
Die Engländer wissen schon, warum sie so oft zum Beutel greifen. Und gerade, wenn aus der Kita wieder eine Erkältungswelle anrollt oder man in der Hektik ganz vergessen hat zu trinken, kann eine Kanne Tee Wunder wirken.
Unsere 3 Top-Power-Tees:
Vitamin T: Stimulierender Matetee mit antioxidativer Wirkung und dazu ein Kick aus zehn Vitaminen und Fruchtaromen – dieser Mix soll in Stresssituationen ganz neue Kräfte mobilisieren ("Fühl die Energie" von Heumann).
Quellfrisch: Hektik schlägt schon mal auf den Magen. Pfefferminze und Orangenblüten spenden Energie (z. B. in "Botanica 7-Kräutertee" von Kneipp). Und Honeybush tut den Verdauungsorganen gut. Als Muntermacher sind noch Zitronengras und Zitronenverbene in dieser Mischung (z. B. in "Quelle der Erfrischung" von Meßmer).
Energiekick: Hagebutte, Acerola und Zitrusfrüchte liefern eine geballte Ladung Vitamin C. Der frisch-fruchtige Bio-Tee stimuliert die Abwehrkräfte und lädt die Batterien wieder auf ("Energie Früchtetee" von Kneipp).

Raus hier!
Zwei Tage woanders sein, kann sich anfühlen wie ein ganzer Urlaub. Es gibt viele tolle Wellness-Hotels, in denen ihr euch verwöhnen lassen und herrlich abschalten könnt.

Selbstmassage
Wer sich Wellness gerade nicht leisten kann, muss nicht auf Massagen verzichten. Ihr könnt das sogar selbst machen!
Diese Massage für die Hände stimuliert die Reflexzonen und entspannt:
Hände falten und die Innenfläche der einen Hand mit dem Daumen der anderen in kleinen Kreisen massieren. Dann Finger lösen und rechten Ringfinger beugen - den Punkt, an dem er die Handinnenfläche berührt, mit dem Daumen drücken, ca. sieben Sekunden. Dreimal wiederholen. Dann Hände wechseln und Übungen wiederholen. Abschließend die Hände wie beim Waschen kräftig reiben - das steigert die Durchblutung.

Maskenball
Gegen müde Haut und schlechte Gedanken hilft auch, eine Pflegestunde im eigenen Badezimmer einzulegen. Gönnt eurem Gesicht etwas Gutes mit einer Schönheitsmaske:
Nach dem Bad ist die Haut dafür perfekt vorbereitet: sie ist warm, gut durchblutet und kann die Wirkstoffe viel besser aufnehmen. Trockener Teint freut sich über Gesichtsmasken mit intensiven Feuchtigkeitsspendern wie Sheabutter (Karité) und Bambus. Normaler Haut reicht die übliche Tagespflege.
Übrigens: dicke Crememasken haben rund ums Auge nichts zu suchen, weil sie sich ausbreiten und die Bindehaut reizen können. Besser: wirkstoffgetränkte (und selbstklebende) Gelpads auflegen, die Hydropflege punktgenau in die Haut schleusen. Die gibt es zum Beispiel auch mit erfrischenden Gurkenextrakten.

Haare Krishna
Es mag nicht für alle gelten, aber für uns ist ein Friseurbesuch die perfekte Alltagsflucht. Eine Stunde einfach nur für sich haben, sich den Kopf waschen und massieren lassen und am Ende mit einem neuen Look nach Hause gehen - herrlich.

Einfach so in den Tag hineintrödeln, nichts tun, die Gedanken wandern lassen: Kinder können das. Und wir sollten es auch öfter mal tun.
Auch wenn es schwerfällt - probiert ab und zu, die Welt aus den Augen eines Kindes zu sehen. Einen Tag lang keine Termine und kein Telefon - und einfach mal gucken, wohin einen das Leben und die Lebenslust so treiben.
Viel Spaß dabei!
Dieser Artikel ist zuerst erschienen bei BRIGITTE.de.