Und wie viel leichter es fällt, gerade nicht so angenehme Botschaften einfach übers Handy kurz zu schreiben, statt die Person aufzusuchen und es ihr von Angesicht zu Angesicht zu sagen, wird mir jetzt auch klar. Mein Sohn will sich partout nicht mit Georg aus der Kita verabreden. Georg mag ihn aber sehr und bettelt immer wieder beim Abholen, ob die beiden sich nicht mal treffen könnten. Erklär das mal der Mutter von Georg, ohne ihr auf den Schlips zu treten! Wahrscheinlich hätte ich es mir übers Handy einfach gemacht und eine Ausrede vorgeschoben: “Ich weiß auch nicht, was grad mit Rudi los ist. Irgendwie hat er grad ne komische Phase“, kann ich übers Handy schreiben, aber nicht Georgs Mutter erzählen, wenn Rudi daneben steht. Und auch über spontane Gegenfragen oder neue Vorschläge kann man am Handy erstmal etwas nachdenken, bevor man antwortet. Tja, jetzt weiß ich das alles, nachdem ich eben stotternd und nach Antworten suchend vor Georgs Mutter stand. Kam nicht so gut. Die findet mich jetzt doof, glaube ich.