Eher nicht. Wenn große Marken Sneakers aus recycelten Materialien anbieten, ist das kaum mehr als Greenwashing, weil es nur einen winzigen Teil des Sortiments betrifft. Außerdem sind niemals 100 Prozent des Schuhs recycelt, und eine verlässliche Kontrolle ist bei einer Herstellung in Fernost unmöglich. Es kann kleine lokale Firmen geben, die tatsächlich nachhaltiger agieren, aber davon sollte man sich selbst überzeugen. Auch Outdoorunternehmen sind aufgrund ihrer umweltbewussteren Klientel oft insgesamt nachhaltiger engagiert. Einige Bergsport-Firmen bieten auch Reparaturen ihrer Schuhe an. Ein großes Problem bei Sportschuhen sind die unterschiedlichen Kunststoffe und der Trend zu hyperleichten Schuhen, die weniger haltbar sind. Wie überall gilt aber der Grundsatz: Je länger ein Schuh benutzt wird, umso nachhaltiger ist er. Darum robuste Modelle wählen, möglichst mit Schnürung statt mit Klettverschluss, und diese gut pflegen, etwa mit FCKW-freier Imprägnierung und indem ein Schuhlöffel benutzt wird. Tristan Jorde, Verbraucherzentrale Hamburg e. V., Fachbereich Umwelt und Produktsicherheit.