Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Selbst herkömmliche Windeln haben Pluspunkte: Zwar machen sie viel Müll und verbrauchen nicht erneuerbare Ressourcen, dafür wird schon in der Herstellung weniger Wasser verbraucht als bei waschbaren Baumwollwindeln. Und da sie keine nachwachsenden Rohstoffe enthalten, beanspruchen sie auch keine Agrarflächen – ein Faktor bei der CO2-Bilanz. Letzteres ist etwas, was man u.a. bei Öko-Windeln auf Basis derartiger Rohstoffe berücksichtigen muss. Bei kompostierbaren Windeln ist ein wichtiger Punkt, dass sie sich erst ab 60 Grad Celsius und einer bestimmten Feuchte zersetzen. Das ist nur in Kompostieranlagen gegeben – dorthin gelangen sie aber nicht, da sie nicht in die Biotonne dürfen. Ebenfalls wichtig: Eine ökologisch vorteilhafte Windel ist keine mehr, wenn sie ausläuft und man dadurch mehr Windeln verbraucht. Bei der Nutzung von Stoffwindeln lässt sich am ehesten aktiv die Ökobilanz beeinflussen: Bei 60 statt 90 Grad waschen, auf Trockner verzichten und die Windeln auch fürs nächste Kind nutzen. Dr. Iris Matzke, Geoökologin und Nachhaltigkeitsberaterin bei der Sphera GmbH