Artikelinhalt
- Programmieren für Kinder leicht gemacht – wie gelingt der Einstieg?
- Welche Programmiersprache eignet sich für mein Kind?
- Welche Bücher eignen sich für Kinder zum Programmieren lernen?
- Die Vorteile des Programmierens für Kinder?
- Programmieren zum Anfassen: Experimentierkästen für Schulkinder
- Warum eignen sich Roboter so gut für den Einstieg ins Programmieren?
- Weitere Möglichkeiten, um Programmieren für Kinder interessant zu machen
Programmieren, Codieren, Java, Python und Co. – diese Begriffe klingen nicht gerade kindgerecht. Und doch: Die kindliche Neugier und ihr Erkundungstrieb sorgen dafür, dass sie neuen Herausforderungen zum Glück begeisterungsfähiger und aufgeschlossener gegenüberstehen als Erwachsene.
Auch wenn Programmieren für euch Neuland ist, könnt ihr eurem Kind dennoch einen spielerischen und unbeschwerten Zugang zu einem immer wichtiger werdenden Themenfeld bieten. Egal ob in der Schule oder im Beruf – informatische Fähigkeiten sind für Kinder im digitalen Zeitalter echte Türöffner. Mit kindgerechten Lernspielen, Büchern und Lernrobotern könnt ihr eurem Kind einen spielerischen Zugang zur Welt der Informatik verschaffen und frühzeitig die Medienkompetenz schulen.
Programmieren für Kinder leicht gemacht – wie gelingt der Einstieg?
Dass Programmieren nicht nur aus Einsen und Nullen bestehen muss, sondern farbenfroh und lustig sein kann, zeigen Lernspiele, die ganz ohne Computer oder Bildschirm auskommen und schon für Kinder ab 3 oder 4 Jahren geeignet sind. So auch die Robotermaus zum Programmieren von Learning Resources.
Das Lernspiel eignet sich für die ersten Berührungspunkte mit den Themen Informatik und Programmieren schon im Vorschulalter. Ziel des Spiels ist es, Robotermaus Colby über einen Hindernisparcours hin zu einer Käseecke zu führen. Mit vielen verschiedenen Platten, Hindernissen und Tunneln zum Stecken, kann euer Kind ein eigenes Labyrinth im Kinderzimmer aufbauen, durch das sich Colby ihren Weg hin zum Ziel bahnt. Vorausgesetzt die Programmierung stimmt. Die Schrittabfolge können Kinder einfach über die Tasten auf dem Rücken der Maus eingeben. 30 Programmierkarten geben immer kniffliger werdende Kurse vor, die für eine Menge Langzeitmotivation sorgen.
Welche Programmiersprache eignet sich für mein Kind?
Egal ob euer Kind sein Interesse am Programmieren vertiefen möchte oder ob es einfach gerne kleine Denkaufgaben bewältigt, die Beschäftigung mit solchen Lernspielen schafft ein grundlegendes Verständnis vom Aufbau einer Programmiersprache. Java, Python, C++ oder Scratch – alle Programmiersprachen folgen einem logischen Aufbau und dienen dazu, unterschiedliche Funktionen und Arbeitsschleifen mit Hilfe von Befehlen oder Anweisungen auszuführen, die ihnen einprogrammiert wurden. Genauso wie euer Kind dem Äffchen oder der Robotermaus im Hindernisparcours Befehle erteilt.
Möchte euer Kind seine erste Programmiersprache lernen, empfiehlt es sich, mit Scratch zu starten. Diese Sprache wurde speziell für Kinder und Jugendliche entwickelt, die Programmieren lernen möchten, und verzichtet ganz auf sperrige oder komplizierte Textbefehle. Mit Scratch kann euer Kind schnell Ergebnisse erzielen. Von selbst erstellten kleinen Spielen über die Steuerung von Robotern bis hin zum eigenen programmierten Taschenrechner lassen sich unterschiedlichste kleine Projekte einfach umsetzen.
Voraussetzung für Scratch ist ein Computer, Laptop oder Kinder-Tablet mit Internetanbindung. Das beliebte Amazon Fire HD 8 Kids-Tablet zum Beispiel eignet sich gut, um erste Erfahrungen mit Scratch und anderen Lern-Apps zum Thema Programmieren zu sammeln.
Welche Bücher eignen sich für Kinder zum Programmieren lernen?
Kindgerechte Sachbücher sind nach wie vor ein hervorragendes didaktisches Medium für Kinder. Gerade komplexe Themen wie das Programmieren können gut aufbereitete Bücher Kindern anschaulich näherbringen. Max Wainewrights Buch "Programmieren für Kids – 20 Spiele mit Scratch 3.0“ bietet einen sehr zugänglichen Einstieg ins Programmieren. Kinder ab etwa 7 Jahren lernen hier in lustig illustrierten Anleitungen schnell und verständlich, wie sie mit Hilfe der kostenlosen Programmiersprache Scratch erste eigene Computerspiele erstellen können. Vom Autorennen bis zur Schatzsuche bieten die Spiele jede Menge Abwechslung und lassen sich nach erfolgreicher Programmierung ausgiebig testen und spielen.
Auch die aus dem TV bekannte Maus bringt dem Programmiernachwuchs erste Schritte mit der Programmiersprache Scratch anschaulich näher. In Philip Kiefers Buch "Programmieren lernen mit der Maus“ macht die Maus euer Kind Schritt für Schritt fit fürs Coden. In 13 Lektionen lernen Kinder zum Beispiel ihren ersten Zeichentrickfilm zu erstellen, eine Musikbox zu programmieren oder lustige Spiele zu entwickeln. Infokästen vermitteln dabei interessantes Hintergrundwissen rund um Computer und Technik. Schon nach den ersten Übungen können Kinder ihrer Kreativität freien Lauf lassen und ihre ersten Projekte über die kostenlose Scratch-Plattform mit ihren Freunden teilen. Das Buch wurde zudem von der Deutschen Akademie für Kinder und Jugendliteratur als "didaktisch hervorragend aufbereitetes Sachbuch“ ausgezeichnet.
Begeisterung schon bei den Kleinsten wecken immer wieder auch Kinderbücher, die eine schöne Geschichte erzählen und diese mit kindgerecht aufbereiteten Programmier-Grundlagen verbinden. Wie cool künstliche Intelligenz sein kann und wie simpel Coding im Grunde funktioniert, zeigt das Kinderbuch "Meine Freundin Roxy", in dem die kleine Lilly ein Roboter-Mädchen findet und diesem nach und nach das Sprechen beibringt.
Die Vorteile des Programmierens für Kinder?
- Die Medienkompetenz eures Kindes wird geschult.
- Euer Kind bekommt ein Verständnis von komplexen Zusammenhängen und Hintergründen.
- Programmieren hilft Kindern beim Analysieren und Erfassen von Abläufen der digitalen Welt.
- Mathematisches Verständnis, logisches Denken und konzentriertes Arbeiten werden geschult.
- Euer Kind lernt durch das Programmieren, Ideen und Problemlösungen kreativ umzusetzen.
Programmieren zum Anfassen: Experimentierkästen für Schulkinder
Eine besonders zugängliche Einführung in die Welt des Programmierens für Grundschulkinder stellen Experimentierkästen dar. Diese gibt es zu vielen verschiedenen naturwissenschaftlichen Themen und Fragestellungen, die für Kinder interessant sind. Das Schöne an Experimentierkästen ist, dass sie runde Komplettpakete abgeben, die komplexe Themen greifbar und mit allen Sinnen erfassbar machen. Mit ihnen kann euer Kind viele Grundlagen und Facetten des Programmierens spielerisch entdecken und sich stundenlang selbstständig beschäftigen.
Der Experimentierkasten Codix von Kosmos setzt auf einen Roboter, mit dessen Hilfe Kinder ab etwa 8 Jahren den Einstieg in die Welt des Programmierens erlernen. Den mechanischen Roboter Codix programmiert euer Kind dabei ganz ohne Computer oder Smartphone, mittels steckbarer Kunststoff-Pins. Steckt euer Nachwuchs diese an die dafür vorgesehenen Stellen in den Bauch des drolligen Coding-Roboters, kann Codix unterschiedliche Bewegungen und Aktionen ausführen. Von einfachen Anweisungen wie Geradeausfahren bis hin zu ganzen Bewegungsabläufen lernen Kinder mit Hilfe der leicht verständlichen und spannend gestalteten Anleitung in Comicform, ihrem Roboter immer komplexere Befehlsfolgen einzuprogrammieren.
Doch ehe es so weit ist, muss Codix zunächst einmal aus 150 Teilen zusammengebaut werden. Dabei schulen Kinder ihr räumliches Denken und lernen eine Menge über die in Robotern verbaute Technik. Je nach Aufbau kann Codix dann sogar eine seiner fünf Aktionen Zeichnen, Greifen, Werfen, Kicken oder Gegenstände transportieren ausführen. Die im Experimentierkasten enthaltenen Coding-Missionen stellen Kinder vor knifflige Herausforderungen, ohne sie dabei zu überfordern. So erlangt euer Kind mit dem Experimentierkasten von Kosmos wertvolle Kompetenzen in Sachen problemlösendes Denken, lernt wichtige Hintergrundinformationen und erlebt ein spannendes Abenteuer mit dem Roboter Codix und seinen Comic-Freunden.
Noch mehr Möglichkeiten haben Kinder mit dem programmierbaren Boost Robotic-Set von Lego. Unter dem Motto "Build Code Play“ bietet das Set eine ganze Reihe von Möglichkeiten zum Bauen und Programmieren für Kinder ab etwa 7 Jahren. So können die knapp 850 Lego-Steine jeweils zu einem von fünf programmierbaren Robotern mit unterschiedlichen Funktionen zusammengesetzt werden.
Neben dem Roboter Vernie können Kinder auch eine Gitarre, eine Roboterkatze, einen Bulldozer und eine Fertigungsstraße für Mini Lego-Modelle bauen. Per Smartphone- oder Tablet-App wird den Robotern dann Leben eingehaucht. Über die einfach zu bedienende Programmieroberfläche der App kann euer Kind seinen Robotern unterschiedlichste Anweisungen geben und ganze Abläufe einprogrammieren. Es macht einfach Spaß dabei zuzusehen, wie Vernie durchs Kinderzimmer tanzt oder die Roboterkatze Frankie zum interaktiven schnurrenden Haustier wird.
Der Aufbau der Lego Boost-App erinnert dabei stark an die Programmiersprache Scratch. Wenn euer Kind also bereits Erfahrung mit Scratch sammeln konnte, wird es sich gleich problemlos zurechtfinden. Doch auch für Kinder ohne Vorkenntnisse im Programmieren eignet sich das Lego Boost Roboticset. Die interaktiven Anleitungen sind Lego-typisch leicht verständlich und gut bebildert, sodass euer Kind im Nu erste Programmieraufgaben bewältigen kann. Jede Aktion am Bildschirm wird direkt von dem Roboter in der Realität umgesetzt, was für Kinder besonders spannend ist und zu schnellen Lerneffekten führt. Durch die unzähligen Erweiterungsmöglichkeiten mit anderen Lego-Sets und Lego-Alternativen sind der Kreativität eures Kindes keine Grenzen gesetzt.
Warum eignen sich Roboter so gut für den Einstieg ins Programmieren?
Kinder lieben Roboter. Sie schulen das technische Verständnis und haben gegenüber Büchern oder Programmen den Vorteil, dass sie haptische, also real erlebbare Spiel- und Programmierkameraden abgeben, mit denen die Auseinandersetzung sehr viel Freude bereitet. Euer Kind spürt schnell Erfolge, wenn der Lernroboter seine ersten Befehle ausführt. Eher ihr euch verseht, flitzt dieser durchs Kinderzimmer und führt lustige Kunststücke vor oder löst eigens für ihn entwickelte Aufgaben. Bereitet eurem Kind vor allem das Fernsteuern von Robotern Spaß, könnten ein ferngesteuertes Auto oder eine Kinderdrohne gute Möglichkeiten sein, um sein Interesse an Technik weiter zu fördern.
Weitere Möglichkeiten, um Programmieren für Kinder interessant zu machen
Im Zeitalter der Automatisierung sind Roboter aus der Industrie nicht mehr wegzudenken. Daher werden immer mehr Fachkräfte mit Informatikwissen und Erfahrungen in Robotik gesucht. Die frühe Beschäftigung mit Robotern kann demnach auch positive Auswirkungen auf die spätere berufliche Entwicklung eures Kindes haben. Programmierbare Roboter stellen eine tolle Möglichkeit dar, bei Mädchen und Jungen Begeisterung für die sogenannten MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu wecken.
Mit der Roberta-Initiative unterstützt das Fraunhofer-Gesellschaft seit 2002 aktiv Bestrebungen, Kinder und Jugendliche fit für die Themen Programmieren und Robotik zu machen. Auf ihrer Website roberta-home.de bietet die Initiative zahlreiche kostenlose Videos sowie Workshops zum Thema Programmieren für Kinder an.