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Weihnachten nach einer Trennung 9 Tipps für ein entspanntes Familienfest trotz Beziehungsende

Weihnachten nach Trennung: Kind hält sich die Ohren zu und Erwachsenen streiten im Hintergrund
© estradaanton / Adobe Stock
Nach einer Trennung ist häufig alles anders – auch das Weihnachtsfest mit euren Kindern. Damit ihr in dieser neuen Situation Stress und Streit unter dem Weihnachtsbaum vermeiden könnt, haben wir hier 9 Tipps für ein entspannteres Fest zusammengestellt.

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Weihnachten – das Fest der Liebe und Familie. Puh, nicht gerade das, was man nach einer frischen Trennung im Sinn hat. Doch wenn Kinder im Spiel sind, kann man die Weihnachtsfeiertage in der Regel nicht einfach ausfallen lassen. Viele getrenntlebende Eltern fragen sich deshalb jetzt, ob sie den Kindern zuliebe noch einmal gemeinsam feiern sollten. Wir erklären, warum das nicht unbedingt eine gute Idee sein muss. Und haben Tipps, mit denen ihr als getrenntes Elternpaar möglichst harmonisch durch die Feiertage kommt.

Noch mal zusammen feiern – ist das eine gute Idee?

Den Kindern zuliebe trotz Trennung zusammen Weihnachten feiern wie früher – ist das eine gute Idee? Das lässt sich so pauschal natürlich nicht sagen, da jede Beziehung zwischen Ex-Partner:innen individuell ist und jede:r selbst entscheiden muss, inwieweit ein gemeinsames Fest sinnvoll erscheint.

Ist die Trennung allerdings noch sehr frisch und gewöhnen sich die Kinder gerade an die neue Familienkonstellation, kann ein gemeinsames Fest wie in Zeiten vor der Trennung eher verunsichernd wirken. Möglicherweise entsteht die Hoffnung, dass ihr doch wieder ein Paar werdet und die Familie wieder als Ganzes zusammenfindet – das kann nach dem Fest zu Enttäuschungen führen.

Ältere Kinder können die Situation meistens schon besser erfassen, doch auch hier schaut ihr als Eltern am besten ganz genau hin: Tut ein gemeinsames Fest euch und euren Kindern gut oder artet es regelmäßig in Stress und Streit aus? Dann muss diese Art von Weihnachten nicht zwanghaft weitergeführt werden und ein getrenntes Fest mit neuen Ritualen macht allen vielleicht mehr Freude.

Erlaubt ist, was euch glücklich macht – hört dabei auf die Bedürfnisse eurer Kinder, aber vergesst auch nicht eure eigenen! Wenn euch gemeinsame Zeit mit der:dem Ex-Partner:in Bauchschmerzen bereitet und der Liebeskummer einfach noch zu groß ist, müsst ihr euch nicht um jeden Preis zusammenreißen. Vielleicht sieht es mit ein wenig Abstand und in ein paar Jahren schon ganz anders aus.

9 Tipps für ein entspannteres Weihnachten nach einer Trennung

Egal, ob ihr euch für ein getrenntes oder gemeinsames Weihnachtsfest entscheidet: Es gibt ein paar Regeln und Tipps, die das Miteinander als getrenntes Elternpaar leichter machen:

  1.  Kinder einbeziehen: 
    Bezieht eure Kinder in die Planung des Weihnachtsfestes mit ein – achtet dabei aber darauf, die Kleinen nicht zu überfordern. Je älter eure Kinder sind, desto eher können sie eigene Entscheidungen treffen. Kleinere Kinder könnte die Frage, bei wem sie Weihnachten verbringen wollen, unter Druck setzen: Schließlich haben sie beide Elternteile gleichermaßen lieb. Hier kann es sinnvoll sein, dass ihr als Eltern zunächst allein die Planung der Festtage übernehmt. Äußern eure Kinder allerdings von sich aus eine Präferenz, akzeptiert diese Entscheidung am besten so weit wie möglich.
  2. Früh klare Absprachen treffen: 
    Rechtzeitige Absprachen, wer wann wo feiert und eine Aufteilung, bei der sich kein Elternteil benachteiligt fühlt, tragen zu einem entspannten Fest bei. So können sich die Kinder bereits früh darauf einstellen und werden nicht überrumpelt. Wem es zu stressig ist, die Kinder an den Feiertagen hin und her zu fahren, kann vielleicht eine Jahres-Regel einführen: Die Kinder sind dann im jährlich wechselnden Rhythmus komplett bei einem Elternteil. Solltet ihr zusammen feiern wollen, sind genaue Absprachen auch hier das A und O. Klärt Fragen zu Essen, Bescherung und Programmablauf des gemeinsamen Festes möglichst weit im Voraus – spontan getroffene Entscheidungen bergen Potenzial für Meinungsverschiedenheiten.
  3. Verabredungen einhalten:
    Eigentlich sollten die Kinder Heiligabend allein bei euch verbringen und dann steht doch plötzlich der/die Ex-Partner:in vor der Tür? Für alle Beteiligten keine angenehme Situation. Haltet einmal getroffene Absprachen, wenn möglich, ein – das mindert das Streit-Risiko und gibt auch euren Kindern Sicherheit.
  4. Neue Rituale etablieren:
    Weihnachten ist stark mit Familienritualen verbunden. Fällt nun ein Akteur in diesen Ritualen plötzlich aus, kann das die Freude an der Weihnachtszeit ganz schön trüben. Hier kann es hilfreich sein, neue Rituale zu erfinden – die dann eben ohne den anderen Elternteil umgesetzt werden. Zum Beispiel könnt ihr statt des gemeinsamen Schmückens des Tannenbaumes ab jetzt einen Adventskranz basteln. Oder wie wäre es mit einem Kurz-Urlaub über die Feiertage? Sofern der:die Ex-Partner:in einverstanden ist, kann ein Tapetenwechsel einen ganz neuen Rahmen für Weihnachten nach einer Trennung bieten.
  5. Keine Vorschriften machen:
    Versucht es auszuhalten, wenn euer Ex-Partner oder eure Ex-Partnerin bei der Feier mit den Kindern einiges anders macht als ihr selbst. Er oder sie entscheidet, in diesem Jahr keinen Weihnachtsbaum aufzustellen – was für euch überhaupt niemals infrage käme? Gewährt ihm oder ihr diesen Freiraum in der Gestaltung des Festes. Jeder muss für sich nun einen neuen Weg finden und dabei müsst ihr nicht immer einer Meinung sein.
  6. Geschenke vorher absprechen:
    Sprecht ab, wer welche Geschenke besorgt. Das vermeidet, dass Dinge doppelt gekauft und Ausgaben ungleich aufgeteilt werden. Dann fühlt sich am Ende auch keiner benachteiligt. Und bitte kein Konkurrenzkampf darum, wer das tollste und beste Weihnachtsgeschenk für die Kinder gekauft hat. Das tut weder euren Kleinen gut, noch trägt es zu einem konstruktiven Verhältnis zwischen euch als getrenntlebendem Elternpaar bei.
  7. Gefühle zulassen:
    Eure Kinder sind wütend, traurig und haben überhaupt keine Lust auf weihnachtliche Stimmung? Das ist in Ordnung – lasst ihren Gefühlen Raum und beharrt nicht darauf, dass zum Fest alles harmonisch sein muss. Häufig haben wir hohe Erwartungen an das Weihnachtsfest und wünschen uns eine besinnliche, glückliche Zeit zusammen – doch manchmal spielt das Leben anders und das ist auch in Ordnung so.
  8. Keine Eskalation vor den Kindern:
    Bei allen guten Vorsätzen kann es natürlich trotzdem passieren: Die Stimmung kippt. Ob nun beim sorgsam geplanten gemeinsamen Fest oder auch nur, weil eine Absprache nicht eingehalten wurde – manchmal droht der Streit zwischen Ex-Partner:innen zu eskalieren. Auch wenn es schwerfällt: Tragt diese Kämpfe nicht vor euren Kindern aus und zieht euch, wenn möglich, aus der Situation zurück. Und falls es doch mal laut geworden ist: Darüber sprechen, euer Verhalten einordnen und die Kinder nicht allein lassen mit ihren Gefühlen.
  9.  Hilfe holen, wenn keine Einigungen erreicht werden können:
    Ihr habt alles versucht, aber findet einfach keine Lösung, mit der alle Beteiligten zufrieden sind? Oder ständiger Streit und ein komplettes Zerwürfnis machen die Kommunikation unter euch unmöglich? Dann scheut euch nicht, professionelle Hilfe anzunehmen. Bevor in letzter Instanz das Familiengericht entscheidet, bei wem die Kinder Weihnachten verbringen, kann der Besuch einer Familienberatung einen Versuch wert sein.

Familienberatungsstellen

Ihr braucht Unterstützung? Dann findet ihr hier Anlaufstellen:

Lese-Tipp: Wie lässt sich eine Trennung mit Kindern am besten bewältigen? Wir haben Tipps, wie ihr die Kleinen jetzt unterstützen könnt!

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