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Emotionale Kompetenz So lernt dein Kind mit Ärger umzugehen – 3 Strategien für jedes Alter

Kind reckt das Gesicht mit geschlossenen Augen entspannt gen Himmel
© bilanol / Adobe Stock
Mit diesen drei Schritten verbesserst du den Umgang mit Wutanfällen – und sorgst für mehr Gelassenheit im Alltag!

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Hast du auch ein Kind, das täglich (mehrfach) an die Decke geht und mit seinem exzessiven Ärger an deinen Nerven und Kräften zehrt? Oft führt das im Alltag zu Geschrei und Toben auf beiden Seiten, Eltern und Kind. Aber es gibt Strategien, um aus dieser Spirale hinauszufinden. Wir haben drei wichtige Schritte zusammengefasst, damit dein Kind lernt, mit Ärger umzugehen.

Ein Tipp vorneweg: Bleib ruhig, während dein Kind tobt und wütet. Es braucht deine Geduld und Unterstützung. Das ist eine der schwersten Übungen, auch für uns Erwachsene. Aber wie können wir von unserem Kind verlangen, seine Wut im Zaum zu halten, wenn es uns Erwachsenen nicht einmal gelingt? Wenn es dir möglich ist, wende selbst ein paar Notfallstrategien für Stressmomente an, um nicht zu explodieren. Außerdem zeigst du deinem Kind so ganz nebenbei, dass es Methoden gibt, Ärger zu bewältigen.

Lenke deinen Fokus immer öfter auf die Situationen, in denen es deinem Kind gelingt, nicht auszurasten – und darauf, wenn es gelungen ist, sich selbst zu beruhigen. Wertschätze das, und zeige deinem Kind deine Anerkennung dafür.

Nun habt ihr die beste Voraussetzung, um die drei Strategien gegen Ärger zu trainieren:

Offen Kommunizieren

Um mit Gefühlen jeglicher Art umgehen zu lernen, ist ein geschützter Raum wichtig. Das heißt, dein Kind soll sich sicher fühlen, seine Gefühle auszudrücken – ohne Bestrafung, Schuldzuweisung oder Liebesentzug fürchten zu müssen. Ist dein Kind noch zu jung, hilf ihm beim Benennen der Gefühle.

Es ist viel erreicht, wenn du es schaffst, deinem Kind zu vermitteln, dass es völlig in Ordnung ist, wütend zu sein – und es nur darum geht, dieses natürliche Gefühl angemessen auszudrücken. Höre dir Sorgen aktiv an, ohne durch Bewertungen zu unterbrechen. Das Gefühl gehört und verstanden zu werden, trägt dazu bei, die Wut zu entschärfen – anstatt sie durch vorschnelle Kommentare weiter zu befeuern.

Übrigens: Suche das Gespräch erst, wenn der Wutanfall vorbei ist. Währenddessen brauchst du weder zu argumentieren noch nach Gründen zu stochern. Das Gehirn ist im Ausnahmemodus und sozusagen gerade nicht verfügbar.

Emotionen regulieren

Für jedes Alter hilfreich, vom Kleinkind bis zum Erwachsenen, sind Regulationstechniken, um aufgewühlte Gefühle zu besänftigen. Einem Kleinkind kannst du beibringen, bewusst die Fäuste zu ballen und wieder zu öffnen, um Spannungen zu lösen. Ein Vorschul- oder Grundschulkind kann bis zehn zählen, um nicht die Kontrolle zu verlieren. Welche Technik bei deinem Kind gut funktioniert, müsst ihr ausprobieren. Es gibt viele Tipps für eine Wutkiste, um einen Rahmen zum Ausleben von Ärger zu setzen. Eine lebenslang nützliche Methode ist der tiefe Atem, um sich in stressigen Situationen selbst zu beruhigen.

Bringe deinem Kind bei, die Anzeichen von Wut bei sich zu erkennen, damit es frühzeitig Regulationstechniken anwenden kann. Dazu gehören: Das Herz schlägt schneller, die Muskeln sind angespannt, die Zähne zusammengepresst, die Fäuste geballt, der Magen zieht sich zusammen, der Brustkorb brennt, der Atem geht schneller.

Sammelt gemeinsam die vielen Zeichen und sprecht über unterschiedliche Eindrücke (falls die Lust und das Alter deines Kindes es zulassen.) Denn manche spüren Wut vor allem im Magen, andere in der Brust. Ihr könnt auch Farben oder Bilder zuordnen, Hauptsache, ihr kommt ins Gespräch und ins Wahrnehmen. Es gibt auch verschiedene Bücher zum Thema Emotionen, die ihr nutzen könnt.

Ein positives Mindset ist eine gute Vorsorge gegen Ärger. Werde zum Emotionscoach deines Kindes. Unterstütze es dabei, negative Überzeugungen in hilfreiche zu verwandeln, zum Beispiel die Stärken hinter den vermeintlichen Schwächen zu sehen. Sucht gemeinsam nach konstruktiven, optimistischen Glaubenssätzen, die dein Kind stärken.

Problemlösung üben

Nutze einen Moment, in dem dein Kind nicht verärgert ist. Sprecht darüber, wie es sich fühlt, und welche Lösungsideen es für bestimmte Probleme hat. So übt ihr die Auseinandersetzung mit Konflikten, bevor sie in aggressiven Ausbrüchen eskalieren.

Sucht gemeinsam nach Triggern, die dein Kind immer wieder auf die Palme bringen. Es ist ein echter Meilenstein, wenn dein Kind erkennt, welche Situationen, Ereignisse oder Personen seine Wut auslösen. So lernt es, seine emotionale Reaktion besser vorherzusehen, wird nicht mehr hilflos davon überrascht – und kann sich Bewältigungsstrategien antrainieren. Tragt in einem Brainstorming verschiedene Handlungsmöglichkeiten zusammen.

Neben allem Verständnis gehört es auch dazu, deinem Kind die Auswirkungen seines aggressiven Handelns nahezubringen und es für die Perspektive anderer zu sensibilisieren. Die Entwicklung von Empathie führt zu einer mitfühlenderen Haltung – und letztlich zu weniger Ärger.

Verwendete Quellen: nhs.uk, psychologytoday.com

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