Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat sich erneut dafür ausgesprochen, die so genannten Vätermonate auszuweiten. Die Details werde man jedoch erst in der kommenden Legislaturperiode diskutieren, sagte sie der "Berliner Zeitung".
Bereits im Frühjahr war die Ministerin mit diesen Plänen an die Öffentlichkeit gegangen. Ein von ihr eingesetzter Beraterkreis habe sich dafür ausgesprochen, die Zahl der bislang zwei sogenannten Vätermonate zu erhöhen. "Das unterstütze ich voll und ganz", sagte die Ministerin damals.
Auch CSU-Generalsekretärin Christine Haderthauer hatte den Vorschlag begrüßt. "Vätermonate sind ein absolutes Erfolgsmodell der Union, das wir unbedingt fortsetzen und ausbauen müssen", sagte sie und fügte hinzu: "Deswegen brauchen wir eine deutliche Ausweitung der Vätermonate in der nächsten Legislaturperiode. Moderne Familienpolitik heißt auch, dass Väter und Mütter mehr Zeit gerade mit ihren ganz kleinen Kindern verbringen können."
Im Bundesfamilienministerium wurde die Zustimmung der CSU-Spitze zu mehr Vätermonaten während der Elternzeit verständlicherweise mit Genugtuung zur Kenntnis genommen. "Wir freuen uns natürlich darüber. Das zeigt, dass man gemeinsam etwas für Familien bewegen kann", sagte eine Sprecherin. Vor zwei Jahren waren die Vätermonate noch auf heftigen Widerstand in der Unions-Fraktion gestoßen.
SPD zeigt sich offen für den Vorschlag
Gesprächsbereit hatte sich auch die SPD bereits im April dieses Jahres gezeigt. Allerdings hatte Generalsekretär Hubertus Heil Ursula von der Leyen aufgefordert, auch mit den Kollegen aus der Union zu reden, "die schon die bisherige Regelung als Wickelvolontariat diffamieren".
Derzeit wird das Elterngeld bis zu 14 Monate lang gewährt - allerdings nur dann, wenn sich auch der andere Elternteil, meist der Vater, mindestens zwei Monate um das Kind kümmert und den Beruf solange teilweise oder ganz aufgibt. Wie viele Vätermonate es künftig geben könnte, ließ von der Leyen offen. Im Frühjahr begründete sie ihre Initiative mit den Anliegen vieler junger Väter. Zwei Drittel wünschten sich, der Erzieher und nicht nur der Ernährer ihres Kindes zu sein: "Die Zeit ist reif, den Vätern noch mehr den Rücken zu stärken."