Für jedes neugeborene Kind soll nach Angaben von CDU-Generalsekretär Mario Czaja ein Startkapital von 10.000 Euro gezahlt werden – und zwar vom Staat, so zumindest die Idee der Union. Das Geld solle dabei nicht direkt bei der Geburt zur Verfügung stehen, sondern sei "ab dem 18. Lebensjahr für ein Studium, eine Gründung gedacht", sagte Czaja der "Rheinischen Post".
10.000 Euro für mehr Chancengleichheit von jungen Erwachsenen
Hintergrund dieser Idee sei das Problem der sozialen Herkunft, diese hat in den meisten Fällen einen immensen Einfluss auf die Startchancen von Kindern. "Auch deswegen machen wir uns stark für ein echtes Kinderchancenpaket, um gerade Kindern, die in Armut aufwachsen, bessere Bildungs- und Zukunftschancen zu ermöglichen", sagte Czaja. Das Geld solle in einen gemeinsamen Fonds eingezahlt werden, der von einer unabhängigen Institution solide verwaltet wird, erläutert er.
Die Frage ist nur, wann genau die Chancengleichheit beginnt. Einen Betrag mit dem 18. Lebensjahr zur Verfügung zu stellen, bedeutet, ihn an einem Punkt im Leben auszugeben, an dem einige Würfel bereits gefallen sind. Nicht alle machen Abitur, wollen studieren oder vielleicht ein Unternehmen gründen. Stellt man das Geld mit 18 zur Verfügung, wird es von einigen anders genutzt werden als rein für die Bildung. Bereits zuvor sollte es also um Chancengleichheit gehen.
SPD stellte 2022 ähnliche Idee vor – nur mit 20.000 Euro pro Kind
Die Idee einer Einmalzahlung an junge Menschen zur Volljährigkeit erinnert an ein Konzept, das die SPD im vergangenen Jahr vorgestellt hat. Der SPD-Ostbeauftragte Carsten Schneider hatte das sogenannte Grunderbe von 20.000 Euro vorgeschlagen. Grundlage waren damals Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Sie hatten berechnet, dass eine Zahlung von 20.000 Euro an alle 18-Jährigen die Vermögensungleichheit in Deutschland deutlich reduzieren würde. Damals hatte die Union die Maßnahme, die durch eine Erbschaft- oder Vermögenssteuer hätte finanziert werden sollen, aber abgelehnt.
Ein Kritikpunkt war damals, dass jede:r dieses Geld ausbezahlt bekommen sollte – auch Menschen, die es zunächst nicht brauchen. Ob bei den 10.000 Euro eine andere Verteilung geplant ist, verriet Czaja nicht.
Verwendete Quelle: zeit.de, dpa.de