Artikelinhalt
Blauer Himmel, angenehme Herbstsonne und Wind: Beste Bedingungen für einen herbstlichen Ausflug mit der ganzen Familie – Zeit zum Drachensteigen! Doch auch wenn die äußeren Umstände zum Drachen steigen lassen schon mal stimmen: Es gibt noch ein paar mehr Dinge zu beachten, damit der Drache sicher in die Lüfte steigen kann. Hier kommen unsere vier ultimativen Tipps, mit denen auch Anfänger zu erfolgreichen Drachenfliegern werden!
Tipp 1: Den richtigen Drachen für Kinder finden
Eure Kinder sind noch kleiner und ihr sucht ein Einsteigermodell zum Drachen steigen lassen? Dann solltet ihr mit einem sogenannten Einleiner starten. Diese Drachen verfügen über nur eine Leine und können mit Unterstützung der Eltern bereits ab einem Alter von drei Jahren genutzt werden. Durch das geringere Gewicht hebt der Drache auch schon bei mittlerer Windstärke ab und lässt sich leicht in die Luft befördern – also ideal für Anfänger. Besonders viel Spaß macht es natürlich, einen selbst gebastelten Drachen steigen zu lassen. Allerdings solltet ihr dabei beachten, dass Drachen aus Papier für starke Windböen häufig nicht stabil genug sind und schnell kaputtgehen oder die Schnur des Drachens abreißen kann.
Wenn ihr schon etwas Erfahrung habt und die Kinder bereits älter sind, lohnt sich die Anschaffung eines Lenkdrachens: Hier finden sich anders als beim Einleiner-Drachen mindestens zwei Leinen, mit denen der Lenkdrache gesteuert werden kann. Ein Lenkdrache eignet sich bei höheren Windstärken, ist stabil und kann richtig schnell werden – das macht auch den Eltern Spaß! Aber achtet darauf, dass das Modell nicht zu leicht ist – Modelle mit dem Zusatz „UL“ für Ultraleichtgewicht neigen dazu, schneller abzustürzen und sind eher etwas für Profis. Außerdem: Ein Lenkdrachen erfordert Kraft und Geschick, auch bei wenig Wind – daher sollten eure Kinder in der Regel mindestens 12 Jahre alt sein und nur gemeinsam mit euch üben. Weitere Modelle findet ihr in unserem Kinderdrachen-Vergleich.
Tipp 2: Den passenden Zeitpunkt und richtigen Ort auswählen
Klassischerweise verbinden wir Drachensteigen mit den Herbstmonaten September, Oktober und November. Und das hat seinen Grund: Denn damit der Drache abhebt und auch oben bleibt, muss es Wind geben. An der Küste weht es aber häufig das ganze Jahr über – hier könnt ihr auch im Sommer Drachen steigen lassen. Als optimal wird eine Windstärke zwischen 3 und 6 angesehen; Windstärke 3 eignet sich besonders für kleine Anfänger. Zudem sollte es nicht regnen und unter keinen Umständen gewittern! Sollte ein Blitz in den Drachen einschlagen, besteht akute Lebensgefahr. Also lieber einen sonnigen Tag auswählen und bei aufziehenden Regenwolken in Deckung gehen.
Und wo lässt man den Drachen nun am besten steigen? Besser nicht im gut besuchten Stadtpark oder zwischen Spaziergängern – ein abstürzendes Flugobjekt kann Menschen verletzen und den Ausflug schnell beenden. Also sucht euch lieber eine einsame Wiese oder einen verlassenen Strand und stellt sicher, dass ihr mit dem Drachen oder der Schnur nicht aus Versehen in einen Strommast geraten könnt. Denn auch hier gilt: Akute Lebensgefahr durch einen Stromschlag!
Tipp 3: Die richtige Technik anwenden – so gelingen Start, Flug und Landung
Modell, Zeitpunkt, Ort: Alles ist vorbereitet und jetzt soll es losgehen. Aber wie lässt man den Drachen nun steigen? Hier unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Als Erstes solltet ihr die Windrichtung bestimmen: In welche Richtung weht die Drachenleine? Oder ihr geht auf Nummer sicher und nutzt ein Windmessgerät.
- Dann stellt ihr euch mit dem Rücken zum Wind und legt den Drachen vor euch auf den Boden. Oder eine zweite Person hält den Drachen euch zugewandt fest.
- Nehmt die Leine in die Hand und geht rückwärts, bis diese leicht unter Spannung steht. Wartet nun, bis der Wind euren Drachen erfasst und er die Leine von selbst spannt – jetzt steigt er auf! Manchmal hilft es auch, wenn die zweite Person mit einem kleinen Schubs gen Himmel etwas nachhilft.
- Ist der Drache in der Luft, könnt ihr ihn durch leichtes Ziehen an der Leine hin und her bewegen. Ein Lenkdrache kann durch abwechselndes Ziehen links und rechts kleine Manöver fliegen – und ihr genießt hoffentlich einen tollen Höhenflug!
- Und wie kommt der Drache wieder runter? Ganz einfach: Einen Einleiner holt ihr einfach Stück für Stück an der Schnur zurück in eure Reichweite; einen Lenkdrachen bringt ihr durch abwechselndes Herunterziehen links und rechts langsam zu Boden.
Tipp 4: Sicherheit geht vor – Gefahren im Blick haben
Grundsätzlich gilt: Sobald der Drache in der Luft ist, sollte sich niemand unterhalb des Flugobjektes aufhalten. Bei einem plötzlichen Absturz droht Verletzungsgefahr. Außerdem sollten Eltern unmittelbar neben den kleinen Drachenlenkern stehen, um notfalls den Drachen übernehmen zu können oder das Kind – bei sehr starken Böen – festzuhalten. Und bitte keine Selbstüberschätzung: Alles über Windstärke 8 ist definitiv nicht mehr kindgerecht und auch ungeübten Eltern kann es schnell den Boden unter den Füßen wegziehen. Extra-Tipp: Handschuhe tragen! So beugt ihr der Gefahr vor, dass die Nylonschnüre unangenehm in die Hände schneiden könnten.
Zudem solltet ihr die gesetzlichen Vorgaben beachten, um euch und andere nicht zu gefährden oder im schlimmsten Falle sogar selbst für Schäden aufkommen zu müssen. Denn Drachen gelten als Luftfahrzeuge und ihre Nutzung ist Regeln unterworfen: Mindestabstände zu Flughäfen, Autobahnen, Bäumen oder Gebäuden lassen sich auf der Website des Umweltministeriums eures Bundeslandes einsehen. Und auch eine maximale Flughöhe ist für Drachen vorgegeben: Die Leine darf nicht länger als 100 Meter sein.
Und nun: guten Flug allerseits!