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Es geht um Weihnachtsglocken, Kerzenschein und die Heilige Nacht: Ob zum Einstimmen auf die Weihnachtszeit, zum Aufsagen am Weihnachtsabend unter dem Weihnachtsbaum oder für eine Postkarte mit Weihnachtswünschen – hier ist vom lustigen Kindervers bis zum klassischen Adventsgedicht alles dabei. Viel Spaß mit unseren besinnlichen Weihnachtsgedichten und ein frohes Weihnachtsfest!
14 schöne Ideen für kurze Weihnachtsgedichte
Weihnachten ist das Fest der Liebe und bedeutet besinnliches Beisammensein. Mit diesen Gedichten für Weihnachtsgrüße, -wünsche oder einfach so zum gegenseitigen Vorsagen kommt garantiert festliche Stimmung in eure Herzen!
1. Advent, Advent
Verfasser:in unbekannt (Volksgut)
Advent, Advent,
ein Lichtlein brennt.
Erst eins, dann zwei,
dann drei, dann vier,
dann steht das Christkind vor der Tür.
2. Ruprecht, Ruprecht, guter Gast
Verfasser:in unbekannt (Volksgut)
Ruprecht, Ruprecht, guter Gast,
hast du mir was mitgebracht?
Hast du was, dann setz dich nieder,
hast du nichts, dann geh gleich wieder.
3. Im Winter, wenn es stürmt und schneit
Verfasser:in unbekannt (Volksgut)
Im Winter, wenn es stürmt und schneit,
und’s Weihnachtsfest ist nicht mehr weit.
Da kommt weit her aus dunklem Tann‘
der liebe, gute Weihnachtsmann.
4. Verbergt euch, Sonnenlicht und Mond
Verfasser: Franz von Pocci (1807 – 1876)
Verbergt euch, Sonnenlicht und Mond,
die ihr so stolz am Himmel thront!
Er naht, er naht von fern –
von Osten her – der Weihnachtsstern!
5. Weihnacht
Verfasser:in unbekannt (Volksgut)
Nächte heller Kerzen
und der Kinderseligkeit!
Und so wünsche ich von Herzen
eine strahlend schöne Zeit!
6. Hört, wie hell ein Glöckchen klingt
Verfasser: Oskar Stock (1948 - heute)
Hört, wie hell ein Glöckchen klingt,
der Kinder Herz vor Freude springt,
erfüllt die Welt mit Lichterschein
und Weihnachtsfriede kehre ein.
7. Weiß sind Türme, Dächer, Zweige
Verfasser: Theodor Fontane (1819 – 1898)
Weiß sind Türme, Dächer, Zweige
und das Jahr geht auf die Neige
und das schönste Fest ist da!
8. Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen
Verfasserin: Anna Ritter (1865-1921)
Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen!
Es kam aus dem Walde, das Mützchen voll Schnee,
mit rot gefrorenem Näschen.
Die kleinen Hände taten ihm weh,
denn es trug einen Sack, der war gar schwer,
schleppte und polterte hinter ihm her.
Was drin war, möchtet ihr wissen?
Ihre Naseweis, ihr Schelmenpack –
denkt ihr, er wäre offen der Sack?
Zugebunden bis oben hin!
Doch war gewiss etwas Schönes drin!
Es roch so nach Äpfeln und Nüssen.
9. Advent
Verfasser: Rainer Maria Wilke (1875 – 1926)
Es treibt der Wind im Winterwalde
die Flockenherde wie ein Hirt
und manche Tanne ahnt wie balde
sie fromm und lichterheilig wird.
Und lauscht hinaus: den weißen Wegen
streckt sie die Zweige hin – bereit
und wehrt dem Wind und wächst entgegen
der einen Nacht der Herrlichkeit.
10. Der Stern
Verfasser: Wilhelm Busch (1832 – 1908)
Hätt' einer auch fast mehr Verstand
als wie die drei Weisen aus Morgenland
und ließe sich dünken, er wäre wohl nie
dem Sternlein nachgereist, wie sie;
dennoch, wenn nun das Weihnachtsfest
seine Lichtlein wonniglich scheinen lässt,
fällt auch auf sein verständig Gesicht,
er mag es merken oder nicht,
ein freundlicher Strahl
des Wundersternes von dazumal.
11. Der Weihnachtsbaum
Verfasser:in unbekannt (Volksgut)
Strahlend, wie ein schöner Traum,
steht vor uns der Weihnachtsbaum.
Seht nur, wie sich goldenes Licht
Auf den zarten Kugeln bricht.
„Frohe Weihnacht“ klingt es leise
Und ein Stern geht auf die Reise. Leuchtet hell vom Himmelszelt –
Hinunter auf die ganze Welt.
12. Weihnachtsglocken
Verfasser: Franz Christel (1865 – 1931)
Leise klingen Weihnachtsglocken
wie aus schönerem Gefild,
scheinen mich so süß zu locken,
daß mein Herz vor Sehnsucht schwillt.
Sieh! Da wirbeln weiße Flocken
und im Dunkel blitzt ein Stern
und ich möchte laut frohlocken,
daß mein Glück nicht allzufern.
13. Hört ihr’s nicht
Verfasser: Engelbrecht Albrecht (1836 – 1898)
Hört ihr’s nicht, wie die Glocken schallen
fern im winterstillen Wald?
Seht ihr nicht durch Tannendunkel
wandeln eine Lichtgestalt?
Wenn die weißen Flocken fallen,
sternbesät erglänzt der Wald:
Mit der Wintersonnenwende,
Kinder, kommt das Christkind bald.
14. Nun leuchten wieder die Weihnachtskerzen
Verfasser: Gustav Falke (1853-1916)
Nun leuchten wieder die Weihnachtskerzen
und wecken Freude in allen Herzen.
Ihr lieben Eltern, in diesen Tagen,
was sollen wir singen, was sollen wir sagen?
Wir wollen euch wünschen zum heiligen Feste
vom Schönen das Schönste, vom Guten das Beste!
Wir wollen euch danken für alle Gaben
und wollen euch immer noch lieber haben.
Weihnachtsgedicht – woher stammt die weihnachtliche Tradition?
Das Weihnachtsfest hat seit jeher viele Dichter:innen inspiriert und einen reichen Schatz an Gedichten und Liedern hervorgebracht. Das 200 Jahre alte Weihnachtsgedicht Knecht Ruprecht von Theodor Storm oder das Weihnachtslied Vom Himmel hoch da komm ich her von Martin Luther ist wohl den meisten ein Begriff. Viele dieser Lieder und Gedichte gehören heute zum Kulturgut und werden zur Weihnachtszeit durch mündliche Überlieferung von Generation zu Generation weitergetragen. Denn für viele gehört das Aufsagen der besinnlichen Verse unter dem mit Kerzen geschmückten Christbaum an Weihnachten einfach dazu. Woher genau die Tradition des Gedichtaufsagens kommt, ist allerdings nicht bekannt.
In vielen Familien sagen die Kinder an Weihnachten einen kleinen Vers oder ein Weihnachtsgedicht auf, bevor es die Geschenke vom Weihnachtsmann gibt – um zu zeigen, wie brav sie sind. Doch dieser "pädagogische" Ansatz ist heute vielleicht nicht mehr ganz so zeitgemäß und "die Rute" aus dem Gedicht Lieber guter Weihnachtsmann sollte keinem Kind mehr angedroht werden.
Viel mehr Spaß macht es, gemeinsam Gedichte vorzulesen, aufzusagen und auswendig zu lernen. Denn Weihnachtsgedichte sind nicht nur eine schöne Tradition: Das Auswendiglernen und Aufsagen der Gedichte ist obendrein gut für die Lese- und Sprachförderung von Kindern und kann ihnen einen ersten Zugang zur Dichtkunst eröffnen.
Außerdem könnt ihr über die Gedichte in der Weihnachtszeit mit euren Kindern über die Bräuche und Traditionen rund um Weihnachten ins Gespräch kommen und ihnen die Weihnachtsgeschichte erklären – mit religiösem Anspruch oder ohne. Oder vielleicht bastelt ihr in der Adventszeit zusammen mit euren Kindern eine Weihnachtskarte für Oma und Opa und verseht diese mit einem kurzen Weihnachtsgedicht – dann habt ihr auch direkt ein kleines, persönliches Weihnachtsgeschenk!
Ihr sucht noch mehr Inspiration zum Thema Weihnachten? Hier findet ihr tolle Ideen für ein kleines Nikolausgedicht – die gehen natürlich auch zu Weihnachten. Und für besinnliche Stunden vor dem Fernseher: Hier kommt die Liste der schönsten Weihnachtsfilme für Kinder. Schaut mal rein!