Artikelinhalt
- Nikolausgedicht: Was steckt hinter der Tradition?
- 1. "Ach, du lieber Nikolaus"
- 2. "Nikolaus – sei unser Gast"
- 3. "Lieber heiliger Nikolaus"
- 4. "Am Nikolaustag"
- 5. "Du guter, alter Nikolaus"
- 6. "Holler boller Rumpelsack"
- 7. "Vor langen, langen Jahren"
- 8. "Durch den Tannenwald"
- 9. "Ihr Kinder, stellt die Schuh‘ hinaus"
- 10. "Niklas, Niklas, heiliger Mann"
- 11. "Sankt Nikolaus, der gute Mann"
- 12. "Draußen weht es bitterkalt"
- 13. "Nikolaus, du guter Mann"
- 14. "Am St. Nikolausabend"
- 15. "Weihnachten"
Nikolausgedicht: Was steckt hinter der Tradition?
1. "Ach, du lieber Nikolaus"
Ab einem Alter von drei bis vier Jahren
Ach, du lieber Nikolaus, komm doch einmal in mein Haus!
Hab‘ so lange an dich gedacht! Hast mir auch was mitgebracht?
Christian Fürchtegott Gellert, Dichter (1715-1769)
2. "Nikolaus – sei unser Gast"
Ab einem Alter von drei bis vier Jahren
Nikolaus – sei unser Gast, wenn du was im Sacke hast.
Hast du was, so lass dich nieder, hast du nichts, so pack dich wieder!
Verfasser unbekannt (Volkstum)
3. "Lieber heiliger Nikolaus"
Ab einem Alter von drei bis vier Jahren
Lieber heiliger Nikolaus, komm doch heut in unser Haus.
Lehr uns an die Armen denken, lass uns teilen und verschenken.
Zeig uns, wie man fröhlich gibt, wie man hilft und wie man liebt.
Verfasser unbekannt (Volkstum)
4. "Am Nikolaustag"
Ab einem Alter von drei bis vier Jahren
Horcht einmal hinaus, bald kommt Herr Nikolaus! Er geht herum, er klopft bumbum.
Schaut dort hinauf und da hinein, dann kommt er gar zu uns herein.
Und leert bei uns sein Säcklein aus, der liebe, gute Nikolaus!
Verfasser unbekannt (Volkstum)
5. "Du guter, alter Nikolaus"
Ab einem Alter von drei bis vier Jahren
Du guter alter Nikolaus, du Freund der Kinder nah und fern,
leer deinen Sack heut bei uns aus, wir alle haben dich so gern!
Verfasser unbekannt (Volkstum)
6. "Holler boller Rumpelsack"
Ab einem Alter von vier bis fünf Jahren
Holler boller Rumpelsack, Niklas trug ihn huckepack.
Weihnachtsnüsse gelb und braun, runzlig, punzlig anzuschaun.
Knackt die Schale, springt der Kern, Weihnachtsnüsse ess‘ ich gern.
Komm bald wieder in dies Haus guter alter Nikolaus!
Albert Sergel, Schriftsteller (1876-1946)
7. "Vor langen, langen Jahren"
Ab einem Alter von vier bis fünf Jahren
Vor langen, langen Jahren in einem fernen Land, lebte einst ein heiliger Bischof, Sankt Nikolaus genannt.
Er war geliebt von groß und klein, denn alle wollte er erfreuen. Und noch vom Himmel steigt er nieder, beschenkt die guten Kinder wieder.
Verfasser unbekannt (Volkstum)
8. "Durch den Tannenwald"
Ab einem Alter von vier bis fünf Jahren
Durch den Tannenwald in der Weihnachtszeit geht ein Mann, uralt, ob es stürmt oder schneit.
Er ist ein guter Mann, das sieht ihm jeder an! Komm zu uns nach Haus, lieber Nikolaus!
Verfasser unbekannt (Volkstum)
9. "Ihr Kinder, stellt die Schuh‘ hinaus"
Ab einem Alter von vier bis fünf Jahren
Ihr Kinder, stellt die Schuh' hinaus, denn heute kommt der Nikolaus.
Und wart ihr immer gut und brav, dann lohnt's euch Nikolaus im Schlaf.
Er bringt euch Äpfel, Feigen, Nüss' und gutes Backwerk, zuckersüß.
Doch für das böse, schlimme Kind legt er die Rute hin geschwind.
Verfasser unbekannt (Volkstum)
10. "Niklas, Niklas, heiliger Mann"
Ab einem Alter von fünf Jahren
Niklaus, Niklaus, heiliger Mann, zieh die Sonntagsstiefel an.
Reise damit nach Spanien, kauf Äpfel, Nüsse, Kastanien.
Bring den kleinen Kindern was, lass die Großen laufen, die können sich selbst was kaufen.
Stell das Schimmelchen untern Tisch, damit es Heu und Hafer frisst.
Heu und Hafer frisst es nicht, Zucker und Plätzchen kriegt es nicht.
Verfasser unbekannt (Volkstum)
11. "Sankt Nikolaus, der gute Mann"
Ab einem Alter von fünf Jahren
Sankt Nikolaus, der gute Mann, er zieht den besten Rock sich an.
Und reit' damit nach Amsterdam, von Amsterdam nach Spanien, holt Äpfel aus Oranien.
Er gibt den kleinen Kindern was,
die Großen lässt er laufen, die soll'n sich selber kaufen.
Barbara Bartos-Höppner, Schriftstellerin (1923-2006)
12. "Draußen weht es bitterkalt"
Ab einem Alter von fünf bis sechs Jahren
Draußen weht es bitterkalt, wer kommt da durch den Winterwald? Stipp, stapp, stipp, stapp und Huckepack Knecht Ruprecht ist's mit dem Sack.
Was ist denn in dem Sack drin? Äpfel, Mandel und Rosin‘ und schöne Zuckerrosen, auch Pfeffernüss' fürs gute Kind.
Martin Boelitz, Schriftsteller (1874 – 1918)
13. "Nikolaus, du guter Mann"
ab einem Alter von sechs bis sieben Jahren
Nikolaus, du guter Mann, hast einen schönen Mantel an.
Die Knöpfe sind so blank geputzt, dein weißer Bart ist gut gestutzt.
Die Stiefel sind so spiegelblank, die Zipfelmütze fein und lang.
Die Augenbrauen sind so dicht, so lieb und gut ist dein Gesicht.
Du kamst den weiten Weg von fern, und deine Hände geben gern.
Du weißt, wie alle Kinder sind: Ich glaub, ich war ein braves Kind.
Sonst wärst du ja nicht hier und kämest nicht zu mir.
Du musst dich sicher plagen, den schweren Sack zu tragen.
Drum bitte, lieber Nikolaus, so packe ihn doch einfach aus!
Verfasser unbekannt (Volkstum)
14. "Am St. Nikolausabend"
ab einem Alter von neun Jahren
Sankt Nikolaus, Sankt Nikolaus, er ziehet heut vom Himmel aus. Er sitzt auf einem weißen Ross, das weiße Ross ist riegengroß!
Aus Wolken reitet er herab, bald im Galopp und bald im Trab. An seiner Seite hängt ein Sack, das Ross trägt vorn und hinten Pack.
In Sack und Pack ist Hüll‘ und Füll‘, was man nur wünscht und haben will. Ein Wohlgeruch erfüllt die Luft, und Alles schwimmt in Glanz und Duft.
Er reitet still im Dorf herum, und sieht sich nach den Kindern um. Und sind sie brave Kinderlein, so legt er ihnen Schönes ein.
Sankt Nikolaus! Sankt Nikolaus! Ich will gewiss nicht böse sein. Komm auch zu meinem Fensterlein, und packe deine Schätze aus!
Franz Josef Egenter, Dichter und Schriftsteller (1805-1890)
15. "Weihnachten"
ab einem Alter von elf Jahren
Nikolaus der Gute kommt mit einer Rute, greift in seinen vollen Sack – dir ein Päckchen – mir ein Pack.
Ruth Maria kriegt ein Buch und ein Baumwolltaschentuch, Noske einen Ehrensäbel und ein Buch vom alten Bebel, sozusagen zur Erheiterung, zur Gelehrsamkeitserweiterung.
Marloh kriegt ein Kaiserbild und nen blanken Ehrenschild. Oberst Reinhard kriegt zum Hohn die gesetzliche Pension.
Tante Lo, die, wie ihr wisst, immer, immer müde ist, kriegt von mir ein dickes Kissen.
Und auch hinter die Kulissen kommt der gute Weihnachtsmann, nimmt sich mancher Leute an, schenkt da einen ganzen Sack guten alten Kunstgeschmack.
Schenkt der Orska alle Rollen Wedekinder, kesse Bollen – (Hosenrollen mag sie nicht: dabei sieht man nur Gesicht…). Der kriegt eine Bauerntruhe, Fräulein Hippel neue Schuhe, jener hält die liebste Hand.
Und das Land? Und das Land? Bitt ich dich, so sehr ich kann: Schenk ihm Ruhe – lieber Weihnachtsmann!
Kurt Tucholsky, Schriftsteller (1890-1935)