Gemeinsame Zeit9 Ideen für tolle Alltagsabenteuer mit Papa
Die Sonne scheint, die Tage werden länger, die Kita bleibt geschlossen. Perfekte Voraussetzungen für kleine Papa-Kind-Abenteuer.

Im Juli hat mein Sohn zwei Wochen kitafrei. Der Familienurlaub ist erst für später geplant. Eine super Gelegenheit für kleine und großere Abenteuer mit Papa – abseits vom üblichen Kicken im Garten, Ausflug zur Eisdiele und Burgenbauen im Sandkasten.

Ab auf den Bauernhof!
Mein Sohn liebt Tiere, besonders Ziegen, Schafen und Hunde. Die lassen sich nämlich besonders gut streicheln. Dieses Grundbedürfnis nach tierischer Nähe lässt sich bestens bei einem Ausflug auf den nächsten Bauernhof ausleben. Ganz nebenbei erfährt er auch noch, wo die Kartoffeln herkommen und wie Honig im Bienenstock entsteht. Besonders geeignet für diesen Erkenntnisgewinn sind Erlebnisbauernhöfe. Sie bieten ganz im Gegensatz zu sterilen Hochleistungsbetrieben mit Mastställen einen oft kindgerechten, wunderbar idyllischen Einblick in die Landwirtschaft. Außerdem gibt es oft noch einen besonders lieben Hofhund, Kaffee und Kuchen für die Erwachsenen und einen verlockenden Hofladen.

Zelten im Garten
Ich bin kein geborener Camper. Schon meine Eltern mieden Campingplätze. Auch wenn ich kein Camping–Fan bin, möchte ich meinem Sohn ein Zelterlebnis nicht vorenthalten. Die bequemste Variante ist das Campen im eigenen Garten. Wir können gemeinsam im Zelt schlafen und haben trotzdem zuverlässigen Zugang zu Wasser, Brötchen und Kaffee.

Stockbrot am Feuer
Seit ein paar Wochen lese ich meinem Sohn jeden Abend zum Einschlafen eine Geschichte von Bobo Siebenschläfer vor, in der er mit seinem Papa Zelten fährt und Stockbrot, Würstchen und Marshmallows über dem Feuer brät. Jedes Mal läuft mir dabei das Wasser im Mund zusammen. Mein Sohn ist noch eindeutig zu klein für ein echtes Lagerfeuer. Auf meiner Abenteuer-To-Do-Liste steht das Stockbrot am Feuer ganz oben. Mein Favorit und die Lightvariante ist die Nutzung einer Feuerschale im eigenen Garten. Das spart das Graben einer Feuerstelle, die Suche nach Ästen und die Angst vor einem Waldbrand durch falsche Handhabung.

Auf Nachtwanderung gehen
Früher, wenn mein Sohn gar nicht schlafen konnte oder wollte, zog ich mit ihm im Kinderwagen nachts um die Häuser der Kleinstadt. Das Schaukeln beruhigte ihn, meine Frau konnte etwas schlafen. Langsam kommt er in das Alter für eine echte Nachtwanderung. An meine eigenen Ausflüge als Kind in die Nacht habe ich nur beste Erinnerung. Mit der Taschenlampe bewaffnet ging ich mit meinem Vater in den nahen Wald. Ein bisschen gruselig war es schon, aber irgendwie auch ziemlich aufregend. Tiere raschelten im Unterholz, der Wind streifte durch die Baumkronen, der Waldboden knackte unter unseren Füßen.

Drachensteigen lassen
Wieder bietet eine Geschichte von Bobo Siebenschläfer Inspiration für ein Abenteuer. Gemeinsam mit seinem Vater lässt er einen Drachen steigen und hat dabei so viel Spaß, dass er am Ende friedlich einschläft. Eine verlockende Aussicht für alle Eltern. Und an Wind mangelt es uns im Norden eigentlich auch nie. Deshalb werden wir beizeiten mal einen schönen Drachen kaufen. Für das Selbstlenken ist mein Kind noch zu klein, das geht erst ab ungefähr vier Jahren. Aber Zuschauen macht bekanntlich auch Spaß. Die Auswahl eines Drachens ist übrigens erstaunlich einfach. Für Anfänger wie mich gibt es quasi nur ein sinnvolles Modell: Drachen in Dreiecks- oder Rautenform, zu lenken mit einer Schnur. Die gibt es für 15 Euro in jedem Spielzeuggeschäft.

Angeln im Planschbecken
Angeln sei ein tolles Abenteuer für Väter und Söhne – habe ich gelesen. Leider finde ich Angeln ziemlich langweilig. Ich bin kein sonderlich geduldiger Mensch. Auch einen Fisch zu töten und auszunehmen, erscheint mir nicht sonderlich reizvoll. Deshalb angeln wir im Sommer im Planschbecken. Im seichten, knöchelhohen Gummi-Gewässer schwimmen kleine Plastiktiere mit verstecken Magneten. Mit täuschend echt aussehenden Angeln ziehen wir ein exotisches Potpourri an Meeresbewohnern aus dem Wasser. Nach getaner Arbeit entspannt sich der Sohn im kühlen Nass, Papa lässt sich zufrieden auf dem Gartenstuhl nieder.

Mit verbundenen Augen oder ohne Hände essen
Auch große und kleine Drachenpiloten und Waldforscher müssen irgendwann einmal etwas essen. Also empfahl mir eine geschätzte Kollegin, den Mittagstisch in ein Schlachtfeld des Blödsinns zu verwandeln. Dafür gibt es gleich zwei Möglichkeiten: mit verbundenen Augen essen oder Spaghetti mit Tomatensoße ohne Hände. Beides erfordert viel Koordination und Geschick und später dann den Einsatz einer Waschmaschine – die T-Shirts und Hosen bleiben sicher nicht sauber. Oder man lässt sie gleich weg und isst ausnahmsweise in der Badehose.

Mit der Bahn zur Oma
Bisher kennt mein Sohn Züge nur von Ausflügen zum Bahnhof oder aus den Wimmelbüchern. In seiner heilen Welt gibt es noch keine nervigen Sitznachbarn und ständige Verspätungen. Damit die Bahnbegeisterung bleibt, werden wir unseren ersten Bahntrip zur Uroma machen. Mit einer „bummeligen“ Bahn geht es durch die Lüneburger Heide. Vor dem Fenster zieht die Heide mit Schafen vorbei, wir beobachten die ein- und aussteigenden Menschen und essen unsere mitgebrachten Brote. Für einen kurzen Moment ist auch bei mir Begeisterung für Bahnreisen da und der tägliche Pendler-Ärger vergessen.

Barfußpark
Mein Sohn liebt es, wie vermutlich alle Kinder, barfuß zu laufen. Auf eine tolle Idee für Sinneserfahrungen mit den Füßen brachte mich ein Eltern.de–Artikel und zwar die Anleitung für einen eigenen Barfußpark im Garten. Das klingt furchtbar kompliziert und aufwendig, ist es aber gar nicht. Rasen, ein bisschen Matsch, Steine, Holz oder einfach Murmeln, Linsen und ungekochte Nudeln – Hauptsache, die Fußsohlen bekommen viele verschiedene Untergründe zu spüren. Hier gibt es die Anleitung für den tollen Barfußpark zum Selbermachen.