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Milchtropfen „Die ist ja total überfordert.“ – Appell zu mehr Empathie

Blog Milchtropfen Überfordert
© Milchtropfen
Mein Mann und ich waren vor einiger Zeit mit unserem Sohn einkaufen, als wir eine Mutter mit ihren drei Kindern bemerkten. Sie war ebenfalls im Supermarkt, um einzukaufen. Zumindest versuchte sie es, denn sie war mit ihren drei Rabauken sichtlich überfordert.

Von jenem einschneidenden Ereignis möchte ich dir heute gern erzählen, denn meine Reaktionund die meines Mannes auf diese überforderte Mutter hätte unterschiedlicher nicht sein können…

 „Die ist ja total überfordert.“
Anfangs musste ich ein wenig schmunzeln, als ich die Mutter mit ihren Kindern „kämpfen“ sah. Ich hatte es schon mit EINEM nicht leicht, einzukaufen, weil mein Kind ständig wegrannte. Wie soll es dieser Mutter da mit ihren dreien ergehen, alle noch im Kleinkindalter, total aufgekratzt und wild und laut – wie Kinder nunmal sind.

Ich erledigte unseren Einkauf weiter, während der Papa sich mit dem Kleinen beschäftigte. Hin und wieder lief mir die Mutter über den Weg, die allmählich immer lauter mit ihren Kindern redete. Sie tat mir Leid. Sie muss einen (vielleicht sogar dringenden) Einkauf erledigen, muss ihre Kinder dafür mitnehmen (ist womöglich alleinerziehend), kann die aber auch nicht im Supermarkt Scheibe spielen lassen, immerhin hat sie auch eine Aufsichtspflicht zu erfüllen. Gar nicht so einfach, dabei die Nerven beisammen zu halten und ruhig und verständnisvoll zu sein. Ich verstand sie total, aber ich wusste keinen Weg, ihr zu helfen.

Stress pur
Als wir die Kasse ansteuerten, war auch die Mutter mit den Einkäufen (und mit den Nerven) fertig und reihte sich vor uns ein. Die Kinder wuselten um sie herum, rannten weg, kamen von ihrem Streifzug mit der einen oder anderen Beute zurück, die die Mutter noch bezahlen sollte, was sie verneinte, weil sich ihre Kinder nicht anständig benahmen, was wiederum zu noch mehr Frustration führte. Und so schaukelte es sich mit der Zeit immer höher und höher.

Mittlerweile war ich selbst total gestresst von der Situation. Statt wie zuvor mitfühlend der Mutter gegenüber zu sein, verurteilte ich sie nun in meinen Gedanken. Sie setzte Süßigkeiten und die Lieblingssendung der Kinder als Druckmittel ein, damit sie machten, was sie wollte – ein Erziehungsmittel, das ich für absolut inakzeptabel hielt. Aber ich hielt den Mund, konzentrierte mich darauf, es nicht an mich heranzulassen, und wartete ungeduldig darauf, dass es gleich vorbei sein würde.

Und was tat mein Mann?

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