Ich würde sagen, es ist „irgendwie anders“… Hier ein kurzes Beispiel.
Die Ausgangssituation ist bei beiden gleich: Eine Freundin schreibt: „Hast Lust auf nen Kaffee?“ Ich antworte: „Klar, mach mich auf den Weg sobald wir fertig sind“.
Projekt „Kaffee“ mit einem Kind, dem Thronfolger 1:
Ich höre ein zartes Stimmchen übers Babyfon. Thronfolger ist wach, wir starten in den Tag. Ich schleiche in Thronis Zimmer, finde ihn lächelnd im Bett sitzen und nehme ihn hoch. Wir tanzen beschwingten Schrittes zum Wickeltisch – ausziehen, neue Windel, wieder anziehen, kurz mit den kleinen Füßchen spielen und ab ins Bad. Gesichtchen waschen, Zähne putzen fertig. Wir gehen die Treppe runter Richtung Küche, er sitzt im Hochstuhl, ich mache seine Frühstücksmilch und für mich einen Kaffee und ein Brot. Nach dem Frühstück kurz mit einem Feuchttuch über die Strahlebäckchen geputzt, Windel gecheckt – wir sind abreisebereit. Wickeltasche geschnappt, Inhalt gecheckt, alles so vorgefunden wie gewünscht, läuft. Throni bekommt eine Jacke und seine Mütze an, ich schwinge ihn in den Maxi Cosi, ziehe mir eine Jacke und Schuhe an, schnappe Schlüssel und Wickeltasche und gehe Richtung Tür. Hups, hat da eine Katze gekotzt? Nicht schlimm, Feuchttuch geschnappt, weggeputzt, in den Mülleimer geworfen, raus aus dem Haus und auf geht’s!
Zahlen/Daten/Fakten:
benötigte Zeit bis Abreise: 40 Minuten
meine Durchschnittsgeschwindigkeit: 5km/h
Projekt „Kaffee“ mit Zwillingen:
Ich höre ZWEI zarte Stimmchen übers Babyfon. DoubleTrouble ist wach, mögen die Spiele beginnen. Soweit so gut. Ich schleiche ins Mädelszimmer und finde beide lächelnd im Bett sitzen und… Ok, ab jetzt wird es etwas sportlicher. Ich nehme als erstes Pompi hoch und tanze beschwingten Schrittes zum Wickeltisch. Jeanny findet das gar nicht gut und brüllt wie am Spieß. Pompi ausziehen, neue Windel, Jeanny zurufen „Du bist gleich dran mein Schatz“, Pompi anziehen und wieder ins Bett setzen. Ergebnis: beide schreien. Gleiches Spiel nochmal, Jeanny hochnehmen, ausziehen, neue Windel drum, Pompi zurufen „Alles gut Kätzchen, ich bin gleich bei dir!“, Jeanny anziehen, fertig.
Jetzt Frühsport. Beide unter den Arm klemmen, ab ins Bad, kurz Schnappatmung bekommen, Pompi unter wildem Geschrei kurz absetzen, bei Jeanny Gesichtchen waschen, Zähne putzen – dann nochmal eine Runde rückwärts mit Pompi. Mist, ich schwitze ein bisschen. Deo nochmal kurz auffrischen...
„Ich komm mal kurz auf nen Kaffee“ oder „Projektmanagement für Fortgeschrittene“
© Einer schreit immer – Die Wahrheit über das Leben mit Zwillingen
Ganz häufig werde ich gefragt, ob ich einen Unterschied feststelle, zwischen dem Leben mit unserem „Einling“ und dem neuen Alltag mit Zwillingen. Ist es wirklich doppelt so viel Arbeit? Sind ja auch doppelt so viele Kinder. Ist es nicht sogar eher leichter, weil ich ja schon eins zum Üben hatte?