Nun ja. Sieben Monate später stehe ich auf der anderen Seite. Ich grüße keine Mütter mehr, die mir mit ihren Kinderwagen entgegenschaukeln. Ich werfe nicht mal mehr einen verstohlenen Blick, ob die Entgegenkomm-Mutti ihre Mimik nicht vielleicht doch von geschlossene Gesellschaft! Verpiss dich! auf Berliner Durchschnitts(un)freundlichkeit umstellt. Nee. Ich nicht mehr!
Doch was ist geschehen? Hat man mich etwa mit der Schrotflinte aus dem Haus der guten Manieren vertrieben oder habe ich beim Muttibenimmkurs nun endlich richtig aufgepasst? Ich will es euch verraten…
1. DAS BABY IST ENDLICH EINGESCHLAFEN.
… also pssssst!!! Ich möchte jetzt bitte endlich mal nichts hören außer meinen eigenen Gedanken und nichts tun außer gehen. Noch lieber würde ich mich auf dem Sofa zusammenrollen und eine halbe Stunde lesen oder hirnlosen Quatsch gucken, aber das steht dem schlafenden Fips diametral entgegen. Also Wagenschieben und Schweigen. Klar? An solchen Tagen wähle ich ein Oberteil mit dem Aufdruck“ Schnauze, Welt! Mama is‘ müde!“
2. ICH GENIESSE ETWAS ZEIT FÜR MICH.
… denn Spaziergänge machen nicht nur kleine Mäuse müde, sondern auch Mamas munter. Je nach Wachstumsschub ist Zeit für mich selbst rar, extrem rar oder völlig undenkbar. Aber auf Spaziergängen darf ich den Kopf lüften. Und manchmal möchte ich das einfach ganz allein tun und auf keinerlei Bedürfnisse eingehen müssen (außer auf Fips‘ natürlich, denn wehe, der Wagen schaukelt und schuckelt nicht!). Hier wäre ein T-Shirt mit der Aufschrift „Tut mir leid, aber ich entspanne gerade“ genau das Richtige.
Fips & ich 5 wahre Gründe, warum ich mich von fremden Müttern nicht angrinsen lasse
© FatCamera / iStock
Als frischgebackene Neu-Mutter habe ich mich beim Spazierengehen immer gefragt, warum, zur Hölle, andere Spaziermütter nicht grüßen. Warum sie im Vorbeigehen ums Verrecken nicht mal ein Lächeln mit mir tauschen wollen. Damals habe ich mir die verrücktesten Gründe zusammenfabuliert und die Welt nicht mehr verstanden: Wo blieb denn da bitte die Frauensolidarität?