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Rubbelbatz Bauch nach der Schwangerschaft: Abfinden oder abplagen?

Rubbelbatz: Bauch nach der Schwangerschaft: Abfinden oder abplagen?
© Rubbelbatz
Während ich diese Zeilen schreibe, habe ich einen hartnäckigen Muskelkater. Warum? Auf unserem Facebook-Kanal gab es kürzlich ein Bild von meinem Bauch nach der Schwangerschaft zu sehen. Ja, mein Bauch ist sehr flach. Aber trotzdem ist er nicht wie vor der Geburt und das stört mich. Wahrscheinlich kommt jede Mutter, jede Frau, vielleicht auch jeder Mann an den Punkt, sich mit dem eigenen Körper auseinanderzusetzen. Meiner ist jetzt.

Meine Figur und ich…
…waren lange Zeit nicht so richtig Freunde. Ich bin fast 1,70 m groß. In der Pubertät wog ich etwa 64 kg, manchmal bis zu 68 kg, da war ich schon ein wenig, nennen wir es, “fester”. Immer mal wieder habe ich mich an Diäten versucht, zwischendurch auch mal ein paar Tage mit Sport angefangen. Langfristig für Sport begeistern konnte ich mich nie. Aber mein Bauch war flach und straff und so war ich einigermaßen zufrieden.

Im Studium, etwa im dritten Jahr, muss dann irgendwas passiert sein, hormonell gesehen, und ich nahm wahnsinnig viel und schnell zu, 10 kg insgesamt. Ich würde sagen, ich war dick. Und furchtbar unglücklich. Mein Bauch stand vor und bildete Ringe, wenn ich mich setzte. Ich merkte, wie ich meine Arme vor dem Bauch verschränkte, weil ich mich unwohl fühlte damit. Meine Hosen passten nicht mehr, ich fing an, Röcke, Kleider und Leggins zu tragen. Und weite T-Shirts. In meinem Kopf waren Gedanken wie “Ja, jetzt bist du gerade dick und unförmig, aber das bist nicht wirklich du”. Ich konnte mich mit meinem eigenen Körper nicht mehr identifizieren. Und egal, wie viele FDH-Diäten und Weight-Watcher-Versuche ich startete, nichts half. Etwas Radikaleres musste her.

Das erste und einzige Mal in meinem Leben machte ich ernsthaft Bekanntschaft mit Sport und Diät. Plagte mich Tag für Tag zurück zu meinem Wunschgewicht. Zu meinem “echten” Ich. Manche von euch kennen das vielleicht. Und ich habe es wirklich geschafft! Monatelanges Training, jeden Tag mindestens 40 Minuten, Protein-Shakes, Low-Carb. Ich schaute in den Spiegel und war zufrieden. Fühlte mich rundum wohl in meinem Körper. Wer sich nun fragt, wie in aller Welt ich das gemacht habe, dem sei die “New York Diät” von David Kirsch empfohlen. Nicht. Als Studentin ging das, jetzt hätte ich niemals die Zeit oder Energie dazu!

Dann wurde ich krank. Histaminintoleranz, wie sich lange Zeit später herausstellen sollte. Für mich bedeutete das Müdigkeit, Appetitlosikeit und Übelkeit. Ich aß fast nicht mehr. Mein Körper wurde mager, meine Haut blass. Ich schaute in den Spiegel und fand mich schrecklich. Mein Bauch war viel zu dünn, fettfrei, und man konnte jede einzelne Rippe zählen. So viele Jahre hatte ich mir gewünscht, dünn zu sein. Ich hatte keine Ahnung, was das bedeutete. Von Körper- und Selbstbewusstsein keine Spur mehr. Ich war untergewichtig, als ich endlich herausfand, was mit mir los war und es ganz langsam wieder aufwärts ging. Den sportlich-knackigen Körper von vorher bekam ich nie zurück, auch wenn die Kilos langsam wieder annehmbar waren.

Der Bauch in der Schwangerschaft
Und schon wenige Jahre später die nächste Veränderung: Schwanger. Insgesamt 17 kg plus. Alles war dick und rund an mir, das Bindegewebe weich, die Haut am Bauch aufs Maximalste gedehnt. An meinem schönen, flachen Bauch. Mir graute vor Schwangerschaftsstreifen. Vor meinem Bauch nach der Schwangerschaft. Ich wollte danach mein altes Ich zurück!

Nennt mich eingebildet oder vom Frauenbild der Modezeitschriften indoktriniert, aber ich weiß mittlerweile, wie sehr es mich in meinem Wohlbefinden beeinträchtigt, wenn ich mich in meinem Körper nicht wohl fühle! 

Zu Sport in der Schwangerschaft oder mehr Disziplin beim Essen hat es natürlich trotzdem nicht gereicht. Innerer Schweinehund und so. Dafür hätte die Energie nicht auch noch gereicht, ich habe immerhin bis zum letzten Tag vor dem Mutterschutz gearbeitet. Wenn auch in Teilzeit. Mir blieb also nichts als hoffen und auf mein Bindegewebe vertrauen.

Mein Bauch nach der Schwangerschaft
Ich hatte großes Glück. Angeblich häufiger, wenn man schon “älter” ist beim Kinder kriegen. Obwohl mein Bauch enorm war, blieben keine Schwangerschaftsstreifen. Nicht einer. Ob es auch mit dem täglichen Einöl-Ritual zu tun hatte, kann ich nicht sagen. Meine Mama hat mir schon öfters sehr eindrücklich geschildert, wie schlimm ihr Bauch unmittelbar nach der Geburt aussah. Auch das blieb mir erspart. Innerhalb weniger Stunden zog sich die Haut ziemlich schön zusammen. Was blieb, war weit entfernt von meinem bisherigen Bauch, sah mehr aus wie der braungebrannte Sixpack-Bauch einer 50-jährigen Bodybuilderin. Aber er hing nicht und sah vielversprechend aus.

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