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aempf.de Bin ich als Mutter eine weniger gute Freundin?

Nahaufnahme eines Auges
© Jon Schulte / Shutterstock
"Lene anrufen“ steht seit sieben Tagen auf meiner imaginären To-do-Liste. „Claudia treffen“ sogar schon seit vierzehn Tagen. Und mit jedem Tag wächst mein schlechtes Freundinnen-Gewissen, denn Lene und Claudia sind zwei richtig gute Freundinnen von mir.

Ich denke täglich an die beiden und verbringe wahnsinnig gerne Zeit mit ihnen. Und trotzdem schaffe ich es seit Tagen nicht, Lene anzurufen oder Claudia auf einen Kaffee zu treffen. Anstatt Lene anzurufen, sende ich ihr eine kurze Nachricht, schreibe, dass ich an sie denke und sie vermisse. Dass ich sie anrufe, schreibe ich nicht dazu, denn wer weiß, wann ich das dann tatsächlich mache. 

Zwischen Arbeit, Alltagsaufgaben, Partnerschaft und Kind inklusive Kita-Keimen und daraus folgenden Kita-Krankheiten fehlt mir oft die Zeit, einfach nur durchzuatmen und für mich zu sein. Und obwohl ich meine Freundinnen liebe, nutze ich die wenige Zeit dann tatsächlich lieber für fünfzehn Minuten Yoga oder eine Kaffeepause auf dem Balkon, ohne mit jemandem zu sprechen.

Lene schreibt zurück, dass sie mich auch vermisst und ob wir uns wohl bald sprechen können? Ich zucke innerlich zusammen und gehe im Kopf die nächsten Tage durch. Vielleicht übermorgen auf dem Weg von der Arbeit zur Kita? Ein Hoch auf Airpods – seitdem ich diese besitze, kann ich die Fahrradzeit optimal zum Telefonieren nutzen. Oder wenn sich mein Sohn mal für eine halbe Stunde alleine beschäftigt…

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