Denn genau das beschreibt es für mich. Eine Transformation für alle Beteiligten. Das Kind wird in eine neue Welt hinein geboren und seine Eltern auch. Wie wir diesen Weg gestalten, ist unendlich wichtig, denn dieses Erlebnis begleitet uns ein Leben lang. Sowohl das Kind, als auch seine Eltern.
Es ist nicht egal, wie wir geboren werden.
Ich habe zwei sehr unterschiedliche Geburten erlebt, die mich in der Summe zu einer unermüdlichen Fürsprecherin für Hebammen und zur Erhaltung einer menschenwürdigen und wohnortnahen Geburtshilfe gemacht haben. Warum ich so drastische Worte benutze? Weil ich es menschenunwürdig finde, wenn Frauen das Recht auf eine “schöne” Geburt abgesprochen wird. Ich finde es unwürdig der Mutter gegenüber, wenn es hinterher heißt, “Ach Hauptsache, alle sind gesund.” Denn das augenscheinlich alle atmen, heißt noch lange nicht, dass nicht sowohl Kind als auch Mutter unter einem überstürzten oder anderweitig heftigen Start ins Leben leiden können.
Anpassungsstörungen bei Neugeborenen kommen nicht von ungefähr und nicht wenige Frauen leiden jahrelang unter ihren Geburtserlebnissen. Und vieles davon würde sich verhindern lassen, wenn wir achtsamer mit unseren Gebärenden umgingen.
Mir ist noch eine Sache sehr sehr wichtig bei diesem Thema: Absolute Offenheit. Was mir geholfen hat, war das Wissen um das, was mit mir passiert. Deswegen halte ich es für absolut wichtig, dass wir über unsere Geburten sprechen. Das wir uns austauschen und stark machen. Und zeigen, Geburten können etwas Tolles sein. Etwas Kraftvolles, etwas Starkes. Und deswegen erzähle ich euch heute von meinen beiden sehr unterschiedlichen Geburten.
sonjaschreibt.com Blogparade: Was ist Geburt? – Von einer Krankenhaus- und einer Hausgeburt
© ideabug / iStock
Geboren wird nicht nur das Kind durch die Mutter, sondern auch die Mutter durch das Kind. – Gertrud von Le Fort (1876-1971) Den Spruch habt ihr sicher schon tausend Mal gehört. Dennoch passt er perfekt zur Frage #wasistgeburt, die die liebe Tanja von herzbauchwerk.ch in ihrer Blogparade stellt.