Die Kleine im Kinderwagen daneben grinste zahnlos vor sich hin, stützte sich munter in Bauchlage auf die Unterärmchen und gurrte zufrieden. „Milla dreht sich immerzu, wenn ich sie auf den Boden lege“, schwärmte die stolze Mutter. Gleich erzählt sie mir noch, dass ihre Tochter durchschläft, dachte ich neidisch. Ich schaute noch ein bisschen kritischer auf Jimmy, der die meiste Zeit des Tages richtig wütend war, wie jetzt auch, und der nicht im Traum daran dachte, sich auf die Ärmchen zu stützen, geschweige denn sich zu drehen. Alle Kinder waren scheinbar ruhiger, mobiler, zufriedener. Und da war es, dieses Vergleichen. Dieser seltsame Blick auf das eigene Kind. Warum war es nicht so, wie alle anderen? Hatte es eine Störung, war irgendwas nicht in Ordnung? Hatte ich schon in den ersten Monaten etwas falsch gemacht?
Heute ist Musik Das ewige Vergleichen: Warum schauen wir Eltern immer so kritisch auf unsere Kinder?

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„Dreht er sich auch schon?“, fragte die Frau im Bus, die ich aus dem Geburtsvorbereitungskurs kannte. Ich blickte herab auf Jimmy, der brüllend in seinem Wagen lag. Er lag da auf dem Rücken wie ein Käferchen, wie ein sehr unzufriedenes und unmotiviertes Käferchen.