Danach (das war für mich von Anfang an klar) wollte ich sofort wieder arbeiten. Unbedingt. Nicht, weil ich ohne Arbeit nicht leben kann, sondern weil wieder (mehr) Geld in die Haushaltskasse gespült werden musste. Und von nix kommt bekanntlich nix. Außerdem muss ich gestehen, dass mein Jahr zuhause zwar schön, aber nicht besonders ereignisreich war. Ich bin eben keine geborene Vollzeit-Mama-Hausfrau.
Zu meinen Kollegen hatte ich auch in meiner Auszeit regen Kontakt. Ich bekam ein tolles Babygeschenk und ich besuchte stolz wie Oskar gemeinsam mit dem Junior meine Arbeitsstelle. Die sollten ruhig sehen, was da neun Monate in meinem Bauch ausgebrütet wurde. Ich sollte vielleicht noch sagen, dass ich das erste Jahr nach der Elternzeit die Stundenzahl etwas reduziert hatte, nun aber wieder volle 35 Stunden die Woche arbeite. Soweit so gut.
Und jetzt kommt der eigentliche Grund dieses Blogeintrags. Was mir aufgefallen ist, seit ich wieder arbeite, ist ein seltsames und gleichzeitig interessantes Phänomen. Wirkliches Interesse an meiner Schwangerschaft und meinem Sohn kommt überwiegend nur seitens meiner männlichen Kollegen, die selbst Väter oder schon Opas sind. Meine Kolleginnen hingegen – allesamt kinderlos – schneiden das Kinderthema nie an. Keine Frage, kein nix.
Mama geht online Das Schweigen der Kolleginnen

© Anke Landleitner
Als ich 2012 auf Arbeit meinen lieben Kolleginnen und Kollegen voller Stolz berichtete, dass ich schwanger sei und bald Nachwuchs erwarte, waren die Reaktionen durchweg positiv. Von „Glückwunsch“, „Zeit wird’s“ bis „Och, wie schön!“ war alles dabei. Der Bauch wuchs und ich stellte mich auf ein Jahr zu Hause in Elterzeit ein.