Und wieder versuchte ich allen gerecht zu werden, hob den Mini aus dem Wagen, klemmte das Handy zwischen Schulter und Ohr, versuchte (vergeblich) auf die Große einzureden und suchte nach dem Milchregal.
Und danach? Danach war ich erschöpft.
Manchmal kommt es mir vor, als wären in meinem Gehirn 24 Tabs gleichzeitig offen. Auf dem Weg zur Spülmaschine komm ich ab, weil ich endlich den Schal der Großen wiederfinde, will ihn verräumen, entdecke dabei den Dreck, den ihre Schuhe im Vorraum angerichtet haben, will den Besen holen und finde meinen kalt gewordenen Kaffee wieder, da fällt mir ein ich könnte den Sieb der Kaffeemaschine ausleeren und den Müll runterbringen… Die Spülmaschine ist dann am Abend immer noch nicht ausgeräumt.
Dabei will ich mich selbst nicht vergessen, versuche zu arbeiten, während ich den Kleinen in den Schlaf wippe, will ja „den Anschluss“ nicht verlieren. Und dabei verlier ich mich ein Stückchen selbst.
Little Paper Plane Die mentale Last der modernen Mutter
© Little Paper Plane
Da stand ich im Edeka, im Einkaufswagen die keifende Große, im Kinderwagen der quengelde Mini, mit der Post in der Telefon-Warteschleife und der Gatte, der keinen blassen Schimmer davon hatte, was wir im Kühlschrank haben und was nicht.