Ich bin gerade die furchtbarste und gemeinste Mutter auf Erden. Aus ihrer Sicht und aus der Sicht so manch Anderer womöglich auch.
Und diese Gewissheit bringt mich kurze Zeit später dazu, heulend auf der Treppe nieder zu sacken. Jetzt, wo sie es nicht sieht. Weil sie gerade mit irgendetwas Anderem beschäftigt ist. Denn sie hat sich mittlerweile längst wieder beruhigt. Nicht aber ich.
Denn manchmal fühlt sich Mutter-sein einfach nur elend an!
Dann bist Du ein Versager, bist hilflos, gemein, gefrustet, trotzig und verärgert und obendrein noch von immensen Schuldgefühlen geplagt. All‘ diese furchtbaren Gefühle vereint! Wer muss da nicht heulen? Und nur die Gewissheit, dass eben auch genau das Gegensätzliche existiert, nämlich dass wir vor tausenden unterschiedlichsten Glücksgefühlen nahezu platzen könnten, nur diese Gewissheit hält uns in solchen Situationen über Wasser!
Nicht über Wasser halten aber kann ich die Kleinste.
Ununterbrochen, jede einzelne Sekunde, die wir im Freibad miteinander verbringen! Sie möchte alles nicht mehr!Der festen Überzeugung, mit ihren vier Jahren nunmehr sämtlichen Gewalten, darunter eben auch der in flüssiger Form, trotzen zu können, weigert sie sich vehement!
Mama steht Kopf Die Sache mit der Konsequenz

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Sie bekommt immer diese Hektik-Flecken wenn sie sich furchtbar aufregt. Wie ein Streuselkuchen sieht sie aus, auf der Stirn. Und sitzt nun völlig aufgelöst und schluchzend hinten im Auto. Ja, gerade jetzt hat sie allen Grund sich aufzuregen. Doch ich nicht weniger.