Meistens bestehen die Stücke aus den Schilderungen eines Mittdreißigers, der sich darüber auslässt, wie sich in jenem Moment, in welchem er erfuhr, dass er Vater wird, alles, wirklich alles geändert habe (spätestens bei der Geburt…). Vorbei, alles vorbei! Die Sauftouren mit den Freunden, die One-Night-Stands mit all den Frauen, die nicht die Mutter des Kindes sind, die durchgezockten Nächte vor der Playstation mit dem besten Kumpel, die Super-Spontan-Trips nach Budapest und…und…und.
Ich selbst bin vor gut dreieinhalb Jahren Vater geworden, nachdem ich fünf Jahren geheiratet hatte. Und ja: Es hat sich einiges geändert. Vieles sogar. Der Fokus meiner Aufmerksamkeit hat sich umfassend verschoben, zumindest in jener Zeit, in der ich nicht arbeite. Ich habe deutlich weniger Zeit an sich und Schlaf im Besonderen. Die Rollen als Mann und Frau werden zumindest übergangsweise fast vollständig überlagert von den Rollen als Vater und Mutter.
Hat das wirklich alles verändert?
Unter der Liebe Ein Kind ändert alles! Ja ne, is klar ...
Ich lese regelmäßig Zeitschriften wie GQ oder die an Männer gerichteten Ableger populärer Frauenmagazine, beispielsweise Gala Men. Zu den jährlich wiederkehrenden Themen dieser Publikationen gehören Berichte darüber, wie es angeblich sei, vom Mann zum Vater zu werden.