Drei Monate – das war das erklärte Ziel. Dann würde sich die Kleine endlich in diese Welt eingewöhnen, hatte man uns erklärt. Die abendlichen (haha) rund-um-die-Uhr stattfindenden Schrei-Orgien würden sich bessern, das Kind schlafe durch, ließe sich im Kinderwagen transportieren, würde Autofahren schon noch lieben lernen und überhaupt – alles wäre gut. Omas, Hebammen, andere Mütter, Kinderärzte, Internet – überall schien man mit mehr oder weniger guten Ratschlägen auf uns zu warten.
Es ist wohl müßig es zu erwähnen, aber ich mache es trotzdem: Nein, mit drei Monaten änderte sich verdammt nochmal gar nichts.
Unsere kleine Zuckermaus war das, was man heute auch ein sogenanntes High-Need-Baby nennt. Sie brauchte viel Körperkontakt ( den braucht sie bis heute), viel Nähe und Rückversicherung und sie fand dieses Babysein offensichtlich ziemlich beknackt.
Was ihr anscheinend tierisch auf den Keks ging, waren unter anderem das Sich-Kaum-Fortbewegen-Können; sie hatte große Probleme mit Lautstärke und verarbeitete die für sie viel zu heftigen Reize unseres normalen Alltags mit lautstarkem Brüllen.
sonjaschreibt.com Es lebe die Indiviualität: Warum ich keine Milestone-Karten mag.

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“Jedes Kind ist anders, nur darin sind sich alle gleich.” (Verfasser unbekannt) Als mein Mann und ich vor mittlerweile 3 1/2 Jahren staunend einen sich ständig in Rage schreienden kleinen Wutzwerg durch die Gegend trugen, klammerten wir uns an die Hoffnung, mit 3 Monaten werde alles anders.