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Wellness Alarm Hai-Attacke im Bayerischen Wald oder Badespaß de luxe

Wellness Alarm, Hai
© ShaneGross / iStock
Der Stenz liebt Geschichten von Haien. Das mag auch an meinem Mann liegen. Denn durch seine älteren Brüder, kam er schon im zarten Grundschulalter in den Genuss, den „Weißen Hai“ in seiner gesamten Schauerlichkeit zu bewundern. Seine Brüder dachten wohl, dass dieser aquatische Horror genau die richtige Einschlafhilfe für den kleinen Bruder sei, während die Eltern fröhlich ausgingen.

Aber ganz im Gegenteil, mehr als dreißig Jahre später erzählt der Mann dem Stenz immer wieder gerne von seiner traumatischen Filmerfahrung. Und da ich Fernsehen im Allgemeinen und den „Weißen Hai“ im Besonderen als Kinderunterhaltung irgendwie ungeeignet finde, bleibt dem Stenz bis auf weiteres das Hai-Massaker verwehrt. Doch mich beschleicht hin und wieder das Gefühl, dass mein Sohn, inspiriert durch die blutrünstigen Erzählungen seines Vaters, in Gewässern, allen voran in Schwimmbädern, die ein oder andere Szene des Blockbusters gerne mal selbst nachspielt, sodass auch ich, immer wieder ein paar prickelnde Gänsehautmomente erleben darf. 

BLUTIGE APOKALYPSE AM BECKENRAND

So weilten wir vor ein paar Monaten im Bayerischen Wald. Nach zwei relativ ereignislosen Tagen in denen meine Tochter eine symbiotische Beziehung mit einem weißen Gummischwan einging, fühlte ich mich plötzlich an den US-Kinoklassiker erinnert. Dabei fing unser Nachmittag im Hotelpool so beschaulich an. Meine Tochter saß stolz wie Bolle in ihrem weißen Gummischwan und füßelte sich mit der Anmut einer Ballerina durch das warme Nass, ganz so als müsste sie sich für Schwanensee qualifizieren. Der Stenz war ebenfalls in Hochform und tauchte mit dem Gummischwan um die Wette. Doch dann wurde das fröhliche Plantschen jäh unterbrochen. Der Stenz musste mal. Also löste ich meine Tochter unter lautstarkem Protest aus der Umklammerung vom Schwanenhals, um anschließend den Stenz einhändig von seinem Schwimmgürtel zu befreien und abzutrocknen. Einhändig, weil meine Tochter nur auf meinen Armen weilen mochte. Und während ich selbst noch wie ein begossener Pudel mit Übergepäck dastand, klirrte es plötzlich gewaltig und die Wasserflasche, die uns vor der Dehydrierung an diesem Nachmittag bewahren sollte, zerbarst in tausend Scherben. Herrlich. Und da mein Sohn besonders wohl erzogen ist, begann er die Scherben sofort aufzulesen. Ich wollte gerade noch lauthals warnen: „Bloß nix anfassen und Schuhe anziehen!“ da tauchte das Hallenbad im beschaulichen Bayerischen Wald schon in dunkelrotes Blut, ganz so als hätte die weiße Meeres-Bestie mit geballter Brutalität zugeschlagen.

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