Bis zur letzten Woche, als alle Eltern der Tanz-AG zur Jahres-Abschieds-Vorstellung „Traumtänzer und Traumexperimente“ geladen wurden. Theater und auch Tanztheater soll ja bekanntlich auch den sozio-kulturellen Austausch anregen und so kam es dann auch.
Es kam ganz dicke für uns Eltern. Anfangs war noch alles ganz harmlos. Die ersten bis dritten Klassen führten ein putziges Stück mit einem lila Zwerg auf, alles ganz l’art pour l’art und weit entfernt von theatralischem Rebellentum. Bei jeglichen Aufführungen meiner Kinder geht es mir ja ehrlicherweise so, dass ich eigentlich immer nur auf den Auftritt meiner Kinder warte. „Was, Du kommst erst nach der Pause im vierten Akt für fünf Minuten dran und spielst einen Baum?“ Sorry, andere Kinder, aber so ist das leider.
Natürlich gibt es aber immer wieder auch wunderbare Theater-Momente zu beobachten, wenn einige Kinder sich so richtig gut auf der Bühne fühlen und man sich schon vorstellen kann, dass Leonie aus der 5b oder Tom aus der 3c irgendwann mal im „Tatort“ 2030 mitspielen werden.
Die Vorstellung plätscherte dahin, bis die vierten bis sechsten Klassen plötzlich alle schwarz gekleidet (bis auf die roten Schuhe im Bild oben) auf der Bühne erschienen. Vorher wurden wir von Sebastians Tanzlehrerin instruiert: „Sie werden vielleicht überrascht sein, aber lachen sie nicht über die Träume der Kinder.“
Und dann kam es: Die Träume der Kinder wurden vorgetragen. Zunächst Erwartbares. „Ich will eine berühmte Springreiterin werden.“ Ich wünsche mir ein Pferd namens Sabrina-Amadeus.“ „Ich will ein großes Haus und eine schwarze Limo!“ (oder meinst sie damit das süße Gesöff aus Amerika?) Alles ganz niedlich und verständlich, will ich ja auch. Minus Pferd. Doch dann wurde es ungemütlicher ...
Frau Mutter Hilfe, mein Sohn macht Tanztheater!
© Frau Mutter
Bisher war ich ja sehr stolz, dass mein Sohn mit großer Begeisterung die Tanztheater-AG seiner Schule besucht. Warum sollen immer nur Mädchen tanzen? Das Gelernte aus unserer Familiendisco und stundenlanges YouTube-Anschauen von Michael-Jackson-Videos inklusive üben des „Moonwalk“ kann ja durchaus auch mal vor Publikum gezeigt werden. Dachte ich.