Ich blute. Es läuft, es tut weh, ich krümme mich vor Schmerzen. Und dann soll ich da nicht mal drüber sprechen und alles weglächeln? Nö, sehe ich überhaupt nicht mehr ein.
Let’s talk about blood, Ladys!
Seit meiner Schulzeit schweige ich. Ich leide still in mich rein und wenn überhaupt, dann kommt mir ein gepresstes “Tage” über die Lippen, sobald mich jemand anspricht. Aber verdammt nochmal, ich habe überhaupt keinen Grund, so zu tun, als sei nichts. Ich blute. Alle vier Wochen. Wie die Hälfte der verdammten Menschheit. Und ja, ich fluche zuviel. Weiß ich auch. Aber jetzt ist Schluss mit dem Schweigen.
Ich habe mich verändert. Seit den Geburten sieht mein Körper nicht nur anders aus. Er reagiert auch anders. Und manchmal bin ich davon derbe genervt. Ich wollte nie mehr Hormone nehmen. Aber Hormone sind momentan das Einzige, das mir hilft.
Ich leide unter Hypermenorrhoe – einer verstärkten Monatsblutung. Hört sich immer noch ziemlich unspektakulär an, oder?
sonjaschreibt.com Ich blute – Von den Tagen nach den Kindern
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Die rote Zora, die Erdbeerwoche, auf der roten Welle surfen, Besuch von Tante Rosa – es gibt so viele nette, harmlose Beschreibungen für unsere Periode. Aber verdammt nochmal, das ist nicht harmlos.