„Weißt du, ich fehl mir gerade so sehr“, schreibe ich der Freundin und sie antwortet mit einem Fragezeichen.
Weißt du, es ist ganz einfach. Ich stehe morgens auf, gehe zügig ins Bad und ziehe mich an. Ich wecke die Kinder und schmiere die Brote für die Familie. Der Kaffee läuft durch und die Kinder kommen nach und nach vorbei, um ihr Müsli zu essen und wir führen dieses typische Brot belegen Gespräch. „Was möchtest du drauf haben?“ „Käse und Wurst, aber nicht geschnitten und nicht zusammengeklappt und die Brote dürfen sich nicht berühren.“ Der Kaffee kühlt langsam ab in meiner Tasse und ich helfe beim Socken anziehen und Haare kämmen. Während die Kinder frühstücken packen der Liebste und ich die Rucksäcke und wechseln die typischen Paar Gesprächsfloskeln aus „Also, du holst heute und ich bringe dann x und y noch vorbei, um dann z zu erledigen.“ „Ja, okay, aber vergiss nicht dies und das“ und schon stürzen wir aus dem Haus mit den Kindern und im Radio dudelt Johannes Oerding uns etwas von den guten Tagen vor. Wir fahren durch die Stadt und jede rote Ampel stoppt uns kurzzeitig und entlockt den Erwachsenen diesen „Verdammt, wir sind zu spät“ Seufzer. Nach und nach kippt das Auto große und kleine Personen aus und irgendwann sitze ich dann allein in diesem Auto, oder wurde selbst ausgekippt, und die Bibliotheken haben noch nicht offen und mein Kopf ist auch noch geschlossen. Ein Kaffee soll helfen, aber statt des Gefühls der weichenden Müdigkeit erschlägt mich die Wucht des Alltags.