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Frau Raufuss „Ich geh da nicht mehr hin.“ Gedanken zum Schulstart.

Schulkind, Frau Raufuss
© frauraufuss.de
Tag 4. Das Kind sitzt brüllend im Flur, die Tränen laufen und auch meine kann ich nicht mehr lange zurück halten. „Ich geh da nicht mehr hin. Ich will das nicht. Es ist langweilig und ich kann wieso gar nichts.“ Schlagartig fühle ich mich wieder, wie im letzten Sommer.

Wütend, überfordert und ohne Antworten auf all die Fragen. Ist das gerade ein Rückschritt? Wie lange bleibe ich ruhig, ohne einzuschreiten? Wie sehr kann das Vertrauen in mein großes Mädchen reichen? Gedanken zum Schulstart nach wenigen Tagen.
Die Einschulung lief ohne Probleme. Was vor einem Jahr noch undenkbar war, lief reibungslos. Teilweise sogar mit einem Lächeln im Gesicht. Sie konnte sich gut von mir trennen, brauchte keine extra Kuscheleinheit oder einen kleinen Stupser. Abends lag ich zufrieden im Bett. Stolz. Auf meine große Tochter. Und auf mich. Ein Jahr haben wir hart gearbeitet. Viel geredet. Die Art der Kommunikation zwischen und verändert und Wege gesucht, die unseren Alltag vereinfachen. Schon immer hat der Kopf des blonden Mädchens ein wenig anders getickt. Sie nimmt Dinge anders auf und verarbeitet teilweise schneller und teilweise viel langsamer. Neue Erfahrungen sind schwer, denn sie sind unbekannt und der Weg im Kopf ist nicht ganz vorgegeben. Jeden Tag ermutige ich sie, sage ihr, wie toll alles klappt. Wie stolz ich bin, dass sie sich so viel traut und mich immer weniger braucht.

Der erste Schultag fing mit einem Lächeln an und wurde von großer Müdigkeit am Nachmittag überrannt. Alles ist neu. Für uns und auch für sie. Wir brauchen Zeit denke ich. Zeit, Liebe und Vertrauen. Immer und immer wieder sage ich mir selbst, dass ich atmen muss und mich beruhigen soll. „Alles wird. Das ist eine Umstellung, die einfach Zeit benötigt.“

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