Wer trotzdem noch Kapazitäten für mehr Sorgen übrig hatte, konnte sich zusätzlich wunderbar mit der Klimakrise befassen … eine weitere Baustelle, einen KRIEG in Europa, hätte daher nun wirklich niemand mehr on top gebraucht. Nun haben wir ihn aber und das bedeutet: NOCH eine Schüppe Angst und Sorgen oben drauf auf das eh schon sehr amtliche Chaos … und die Fragen: Wie geht es jetzt weiter? Wie schlimm wird es noch? Wie sollen wir – jeder für sich, aber auch wir alle zusammen – das bloß alles schaffen?
WIE groß die Ängste bei jedem einzelnen gerade sind, ist unglaublich verschieden und abhängig von wahnsinnig vielen Faktoren. Das gleiche gilt für den Umgang damit. Für Eltern ist es eine ganz besondere Gradwanderung, denn wir werden beobachtet. Selbst wenn wir wollen würden … wir dürfen nicht zusammenbrechen, wir dürfen uns auch nicht verkriechen und auch tagelanges vor der Glotze liegen, um die Welt auszublenden, steht nicht zur Wahl. Wir müssen diese ganze Situation stattdessen auch noch kindgerecht auf- und verarbeiten – sofern unsere Kleinen bereits alt genug sind, etwas davon mitzubekommen (sei es durch uns oder andere in der Schule oder auf dem Spielplatz oder sonst irgendwo) und wir Fragen gestellt bekommen oder schlicht wahrnehmen, dass da Redebedarf ist. All das stellt für die meisten von uns aktuell Hürden dar – wie schwer muss es dann erst für jene sein, die zusätzlich z.B. eine diagnostizierte Angststörung haben?!
Ganz ehrlich: Ich kann es mir kaum vorstellen. Deshalb freue ich mich, dass Jennifer uns einen Einblick gewährt in ihr Leben mit einer Angststörung … zwischen Pandemie und Krieg. Jennifer ist übrigens kein Pseudonym, denn es ist ihr wichtig, das Thema offen zu kommunizieren und damit vielleicht wieder einmal etwas mehr an einem Tabuthema zu kratzen, dass keines sein sollte.