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Eine ganz normale Mama Kita-Eingewöhnung: So anders lief es beim Zweiten!

Blog Eine ganz normale Mama TopKita
© Eine ganz normale Mama
Obwohl meine Kinder beide zunächst bei derselben Tagesmutter waren und dann in denselben Kindergarten wechselten, lief die Eingewöhnung so unterschiedlich ab, wie sie nur unterschiedlich sein kann.

Und das, obwohl die Eingewöhnungen nach demselben Muster abliefen, eine Anlehnung an das so genannte Berliner Modell, bei dem das Kind ganz sachte und zunächst unter Begleitung der Mutter an die neue Umgebung gewöhnt wird.

Zwei Wochen waren für die Gewöhnung angedacht. Was beim Großen zu wenig war. Die ersten Tage verließ er meinen Schoß gar nicht. Schaute aus großen Augen umher, ging aber nicht auf die Versuche der Erzieherin ein, ihn ins Spiel einzubeziehen. Ich hielt mich im Hintergrund, wie abgesprochen. Am fünften Tag dann traute er sich von meinem Schoß herunter und ließ mich sogar alleine auf die Toilette gehen. Eigentlich war angedacht, dass ich in der zweiten Woche schon für eine halbe Stunde den Raum verlasse. Doch nichts da. Rückfall am Montagmorgen. Sohnemann saß auf meinem Schoß. Ans Weggehen war nicht zu denken. Erst nach fast zwei Wochen konnte ich zunächst in den Nebenraum.
 
Die ersten Male aus dem Raum gehen und verabschieden – ich weiß nicht, für wen es schlimmer war. Mein Herz blutete, als ich ihn weinen hörte. Ich stand vor der Tür und war erstaunt: Nach noch nicht einmal zwei Minuten hörte das Weinen auf. Ein anderes Geräusch ließ mich stutzen: Der Sohnemann lachte fröhlich! Von da an konnte ich leichteren Herzens von dannen ziehen. Nach drei Wochen blieb er das erste Mal bis zum Mittagessen. Nach vier Wochen konnte ich wieder  arbeiten und ihn nach dem Mittagsschlaf abholen.
 
Ganz anders sein kleiner Bruder. Der den großen Vorteil hatte, den Kindergarten schon vom Großen zu kennen. Am ersten Tag flitzte er in den Gruppenraum und war traurig, als ich ihm nach einer Stunde sagte, dass es nun nach Hause gehe. Am zweiten Tag dasselbe. Auf dem Schoß sitzen? Nö. Ab und zu kurvte er auf einem Rutscheauto an mir vorbei, winkte fröhlich und stürzte sich wieder ins Getümmel. Am dritten Tag ließ er sich schon von der Erzieherin aufs Klo begleiten. Und am vierten Tag fragte sie mich, ob ich nicht schon mal testweise rausgehen wolle. Ich verabschiedete mich, Sohnemann winkte fröhlich und ich saß im Nebenraum. Kein Weinen, kein Gemecker und als ich wieder in den Raum zurückkam, stürzte er mir freudig entgegen und zeigte stolz, was er gebaut hatte. In der zweiten Woche blieb er bis zum Mittagessen und schwupps konnte ich wieder an den Schreibtisch.
 
Derselbe Kindergarten, dasselbe Eingewöhnungsmodell – und zwei völlig unterschiedliche Verläufe. Was mir zeigte, wie individuell die Eingewöhnung erfolgen muss. Immer auf Kind und Eltern abgestimmt, nicht starren Regeln und Ideologien folgend, sondern flexibel. Kinder sind unterschiedlich. Eltern sind unterschiedlich. (Oh ja, wir Eltern spielen auch eine große Rolle! Ich bin mir sicher, meinem Kleinen fiel es so leicht, weil ich beim zweiten Kind wesentlich entspannter an die Sache herangehen konnte.) Auch die Tagesform ist unterschiedlich.
 
Was auch zeigt, wie wichtig es ist, genügend Zeit für die Eingewöhnung einzuplanen und den Arbeitsbeginn nicht genau zwei Wochen nach dem ersten Tag zu legen. Der Verlauf lässt sich nicht hervorsagen – und wenn Druck im Spiel ist, ist das keine gute Voraussetzung. Der Druck belastet nicht nur uns Eltern – er färbt auch auf die Kinder ab. Kinder haben feine Antennen für so etwas!
 
Bei meinem dritten Kind sehe ich dem Ganzen noch entspannter entgegen: Sie  wird den Kindergarten bestens kennen, ich werde entspannt sein. Aber wer weiß? Vorhersagen lässt es sich nie!

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