Letztens stand ich – mal wieder total abgehetzt zwischen Terminen mit Kindern und Arbeit – mit dem Fahrrad an einer Ampel und wartete auf grün. Neben mir hielt ein Mann, auch auf dem Fahrrad unterwegs. Sein Blick wanderte über die Kreuzung und blieb an einer Mutter auf der anderen Straßenseite hängen, die ein weinendes Baby in der Trage und ein wütend schreiendes Kleinkind im Kinderwagen bei sich hatte. Sie wippte und redete, sie balancierte Flaschen, Snacks und Schnuller. Sie war kurz vorm weinen … und ich fühlte so sehr mit ihr. Der Mann neben mir allerdings nicht. Sein abschätziger Blick wurde von einem leichten, missbilligenden Kopfschütteln begleitet. Und mir schoss es durch den Kopf: DAS IST KRASS UNVERSCHÄMT!!! DU HAST KEINE AHNUNG, WAS DIESE MUTTER GERADE DURCHMACHT UND WARUM DIE SITUATION SO IST, WIE SIE IST! DU HAST KEINE RECHT, DIR EIN URTEIL ZU BILDEN!
Es auszusprechen, schaffte ich mehr …