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LÄCHELN UND WINKEN Mamis und die Handy-Schande

Blog Lächeln und winken, Handyschande
© LÄCHELN UND WINKEN
„Da könnt ich kotzen, wenn ich so was sehe – das Kind spielt und die Mutter hängt am Handy“, zischte mir letztens (mal wieder) eine Frau im Vorbeigehen zu und schenkte mir zur Untermalung ihrer Worte noch einen extra angewiderten Gesichtsausdruck.

Weder kannte sie mich oder wusste irgendwas über mich als Mama, noch nahm sie wahr, dass wir uns gerade in einer wunderbar übersichtlichen, ungefährlichen Allee befanden, mein Söhnchen sich sehr rege mit einer Wurzel in Form eines Krokodils unterhielt und ich davon ein Video für den Papa im Büro machte. All DAS konnte und wollte die Gute gar nicht sehen, denn darum ging es ihr gar nicht. Sie wollte nur Dampf ablassen, hatte wahrscheinlich selbst einen miesen Tag und brauchte ein Ventil für ihren Frust. Und DAFÜR eigenen sich Mütter mit Handys in der Hand ja nun mal hervorragend, denn wir zucken immer direkt so schön und umgehend vor Scham zusammen, wenn man uns dafür beschimpft, in Gegenwart unseres Kindes ein Smartphone zu benutzen. Dass IST aber auch echt ekelhaft! Wie können wir nur! Wir sind doch Mütter! Wir sollte unsere Augen auf unseren Nachwuchs richten! Und zwar IMMER! Auch, wenn unser Nachwuchs uns gerade gar nicht braucht. Er KÖNNTE uns ja plötzlich doch brauchen – und dann hat uns das Handy gerade physisch und psychisch wie ein Lasso aus Stahl gefesselt, macht uns taub und blind UND ... wo wir schon mal dabei sind ... sicher auch verantwortlich für den Mangel an Weltfrieden. ;)
 
Ob es mich nervt, ständig angepöbelt zu werden von Leuten, die ihr eigenes Mobil Phone gerade erst in der Tasche haben verschwinden lassen, die höchst wahrscheinlich beim Auto- oder Radfahren telefonieren und abends lieber im Internet surfen, als mit ihrem Partner beim Abendbrot von Angesicht zu Angesicht zu sprechen? Jepp, ehrlich gesagt nervt mich das sogar gewaltig. Denn es wird ständig mit zweierlei Maß gemessen, wenn es um uns Mütter geht. Während alle in der Bahn auf ihr Handy starren, sich gegenseitig umrennen und kaum mehr in der Lage dazu sind, mit irgendjemandem Augenkontakt zu pflegen, zieht in meinem Gesicht schon die Schamesröte auf, wenn ich mir via App mein Ticket ziehe und dafür eine Minute NICHT den Blick auf meine neben mir sitzenden Kinder richte. Weil ich WEIß, dass ich dabei beobachtet werde, es aber keine Sau interessiert, WAS ich gerade am Handy mache, sondern nur DAS ich es tue. Als Mutter gelten für mich nämlich andere Regeln in der Öffentlichkeit, als für alle anderen. WIR Mamis sind schließlich – ich kann es nur betonen – Vorbilder und müssen unsere Kinder stetig im Auge behalten. Klar, es ist ein bisschen blöd, dass wir DANN, also wenn wir tun, was alle von uns erwarten, Helikopter-Mums sind – aber die sind immer noch ein bisschen besser als diese pädagogischen Null-Nummern, die aufs Handy gucken. Am helllichten Tag. Draußen. In Gegenwart des Kindes. Echt jetzt ... PFUI! 
 
Das Schlimme ist, ich übertreibe damit nicht mal.

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