Wir wussten zum Beispiel bei Sebastian, dass er eigentlich noch sehr jung ist für „den Ernst des Lebens“ und er vielleicht noch ein Jahr spielen sollte. Damals wurde hier in Berlin aber eingeschult, was das Zeug hält (keine Ahnung, warum eigentlich) und so wurde ihm der Stempel „schulreif“ verliehen. Mittlerweile ist er gut angekommen, was auch daran lag, dass wir die für ihn beste Schule gefunden haben.
Nun sass ich also wieder kürzlich im Amt, dieses Mal mit meiner Tochter. Die hatte im Kindergarten vorher kundgetan, dass sie jetzt zu einem Arzt müsse und „der mal prüft, ob ich fit im Kopf bin.“
Im Gegensatz zu meinem Sohn damals halte ich jetzt meine Tochter für mehr als schulreif, aber nicht unbedingt, weil sie alles schon kann.
Die freundliche Dame vom Amt fing also an mit dem Sehtest. Auf der verpixelten Schautafel sah Constanze sehr wohl Auto, Baum und Schmetterling. Und erzählte der Dame sehr lang und ausführlich, dass sie kürzlich bei uns im Keller einen lebenden Schmetterling gefunden hat und ihn „Schmetti“ getauft hat. Das war aber eher nicht gefragt.
Dann sollte sie ihren Namen schreiben. Das konnte sie auch, inklusive aller Familiennamen, die jemals in unserer Familie vorkamen und natürlich auch ihre Spitznamen
Frau Mutter Mein Kind ist „schulreif“und warum das nicht immer was mit Zahlen und Buchstaben zu tun hat
Vor ein paar Wochen wurde bei uns gecheckt, ob Constanze nun schulreif ist. Was immer das bedeutet. Schon bei meinem Sohn hat diese ominöse Prüfung beim schulärztlichen Dienst nichts hervorgebracht, was wir als Eltern nicht schon sehr lange wussten.