Ich stehe im Keller. Eng ist es hier. Ich versuche unseren Fahrradanhänger babytauglich zu machen. Wo ist nur diese Babyhängematte? Ich finde etwas, was ich nicht montieren kann. Ich gehe nach oben in die Wohnung. Suche eine Anleitung im Netz. Baby schläft noch. Mit Laptop wieder in den Keller, Ich verstehe nur Bahnhof. Mit Laptop wieder hoch. Ich finde ein Video. Sieht ja gar nicht mal so schwierig aus. Baby schläft immer noch. Also wieder in den Keller. Sieht alles so anders aus. Da fehlt doch was, oder?
Ich rufe Freundin S. an. Ihr hattet doch auch mal diesen Fahrradanhänger? Erinnerst Du dich noch wie …? Nein? Komisch! Ob das nicht Männersache sei? Bei uns nicht. Leider.
Nachmittags gehe ich mit beiden Jungs und Baby in den Zoo. Nun also mit dem Auto. Wir sind mit Freundin S. und ihren zwei Jungs verabredet. Mist, 20 Minuten zu spät. Wie kann es sein, dass ich um 15.00 Uhr das Haus verlasse und erst um 16.00 Uhr im Zoo bin? Der ist doch nur zwei Kilometer von uns entfernt!
Alle Kinder schreien durcheinander. Am lautesten mein Hamburger Knirps. „Ich hab zuerst geredet“, schreit er. Immer wieder. Mit deutlicher Verzweiflung in der Stimme. Und nochmal. In Lauter.
Bei der Riesenschildkröte fängt das Baby an, zu weinen. Der Knirps redet unaufhörlich mit mir. Ich verstehe ihn nicht. Aber seine Lippen bewegen sich. Das Baby schreit. Beim Tiger gebe ich ihm etwas zu trinken. Der Knirps will auf meinen Schoß. Er kann den Tiger nicht sehen! Die anderen trudeln ein. Freund 1 will die Baby-Hand halten. Der Hamburger Jung zuppelt ebenfalls an seiner Schwester rum. Zu Präsentationszwecken. Das Baby kann so nicht trinken. Es schreit. Freundin S. erklärt, dass Babies, die trinken, Ruhe brauchen, sonst schlucken sie zu viel Luft.
Ahoikinder Mein Tag mit drei Kindern
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Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?“, fragt mein Mann mich manchmal, wenn er abends nach Haus kommt. „Muss doch schön sein – so in Elternzeit.“ Schön? Mir fallen ein paar andere Adjektive ein, die es eher treffen würden. Aber lest selbst.