Alles wird mir zu viel, die To-Dos wachsen mir über den Kopf. Gestern war Schulstart und als hätte das nicht gereicht, wurde ein Kind magenkrank. Also startete der Montag nicht nur mit frühem Aufstehen und Frühstück machen (die Milch ist zu heiß * bäääh, wieso schmierst du mir Leberwurst aufs Brot? * bin viel zu müde zum Essen), sondern auch mit einer Notfall-Aktion: Im Kindergarten Bescheid geben, Tee kochen, Wärmflasche erhitzen und im Kopf die Termine des Tages durchgehen.
Ehrlich gesagt hatte ich schon um halb neun Uhr am Morgen die Nase voll. In meinem Kopf spukte eine ellenlange Liste mit Erledigungen. Das Schulkind braucht noch neue Stifte und ein kariertes Heft in Klaviatur Nummer 22, Pakete müssen zur Post, Logopädie-Stunden organisieren werden. Diese Woche muss ich einen Kuchen für die neuen Erstklässler backen, außerdem ein Geburtstagsgeschenk für die Party von Jimmys Freund besorgen und endlich, endlich die Steuererklärung machen. Achso, da fällt mir ein – ich muss unbedingt gucken, ob die Kinder wetterfeste Schuhe für den Herbst haben. Hat eigentlich einer geschaut, ob Oskar und Luise aktuelle Wechselklamotten im Kindergarten und bei der Tagesmutter haben? Natürlich nicht.
Heute ist Musik Mental Load - wenn Mütter nicht mehr können
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"Gib mir ein leichtes Schwert für meine schwere Hand... …eins das führt, wenn ich folge und folgt, wenn ich führe ein leichtes Schwert für meine müde Hand." So heißt es im Lied „Ein leichtes Schwert“ von Judith Holofernes. Ein leichtes Schwert, das hätte ich jetzt auch gerne. Es gibt so Tage, da möchte ich mich am liebsten auf den Boden legen und streiken.