Der Morgen ist bei uns die heißeste Zeit des Tages. Denn, obwohl wir unsere „Morgenrituale“ seit Jahren unverändert praktizieren, läuft eigentlich nie etwas wie geplant. Es beginnt im Müßiggang und endet im heillosen Chaos. Man darf sich das Ganze ungefähr so vorstellen:
Um 6.15 Uhr springt der Radiowecker an, den ich selbstverständlich geflissentlich überhöre und die verkündeten Nachrichten lieber in meinen Traum einbaue (um mich dann später zu fragen ob die in meinem Unterbewusstsein gespeicherten Informationen der Wahrheit entsprechen oder nur einem wirren Traum entsprungen sind).
Um 6.30 stimmt der Handywecker mit ein, sodass ich den Beginn des neuen Tages nicht länger ignorieren kann und mich knatschend aus dem Bett pelle. Ich suche mir im Vorbeigehen ein paar zweckmäßige Kleidungsstücke aus dem Schrank und schleiche ins Bad, um wenigstens eine Viertelstunde uneingeschränkter Privatsphäre zu genießen.