Jede Mutter kennt ihn, diesen Blick, mit dem wir bedacht werden, wenn unser Gegenüber ein schnelles Urteil über uns fällt und uns für „schuldig“ befindet. Schuldig, es verkackt zu haben - eine aktuelle Situation oder auch gleich komplett als Mutter. Schuldig im Sinne der Anklage … meist erreicht uns der Blick von Menschen, die weder uns, noch alle Bestandteile des verurteilten Momentes oder Ergebnisses kennen! Echte PRO’S können diesen Blick sogar telefonisch übermitteln … durch ein ganz besonders zermürbendes Schweigen mitten im Gespräch. Da muss man schon fast den Hut ziehen, denn DAS kann nicht jeder; schweigend Schuld übertragen … ohne DEN Blick als visuelles Stilmittel. Echt, das ist eine hohe Kunst! ;)
Noch viel höher ist aber eigentlich die Kunst, sich den Schuh der Schuld NICHT anzuziehen, ganz egal wie professionell er überreicht wird. Ich wünschte wirklich, ich könnte von mir behaupten, zumindest DIESE Kunst zu beherrschen … so als gestandene Frau und Mutter, mit dem aus Lebenserfahrung resultierendem Wissen, dass ich KEIN totaler Volltrottel und durchaus in der Lage bin, brauchbare Entscheidungen zu treffen und mich als Mutter den Großteil der Zeit (pädagogisch betrachtet) wenigstens einigermaßen über Wasser zu halten. Bis, ja BIS irgendetwas passiert, mit dem ich nicht gerechnet habe (was natürlich eigentlich gefühlt alle paar Tage vorkommt :D) und sich dann jemand findet, der sich die Zeit nimmt, mit dem Finger auf mich zu zeigen und mich der Unfähigkeit zu bezichtigen … kommuniziert mit DEM Blick, der sagt: DU BIST SCHULD, DU HAST ES TOTAL VERKACKT! Ich liebe diese Momente. Nicht!!!
Alles versucht und dennoch „schuld“
Mein jüngstes Beispiel: