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LÄCHELN UND WINKEN "Oh man, gleich kommt bestimmt das Jugendamt!"

Blog Lächeln und winken, Jugendamt
© LÄCHELN UND WINKEN
Mit dem Jugendamt ist da ja so eine Sache: Alle finden es wichtig, aber zu tun haben will trotzdem niemand etwas damit. Schon allein das Wort hat für die meisten Eltern einen leicht „bitteren“ Beigeschmack. So ging es auch Anke von LÄCHELN UND WINKEN – bis sie sich mal etwas näher mit dem Thema beschäftigte.

So oder so ähnlich huscht wahrscheinlich jeder Mama und jedem Papa mal diese diffuse Angst durch den Kopf, wenn mal wieder alles drunter und drüber geht und man sicher weiß: Das hören jetzt auch die Nachbarn ... und möglicherweise fragen sie sich, ob wir unserem Kind gerade Arme und Beine ausreißen, weil es schreit wie am Spieß. Dabei handelt es sich EIGENTLICH bloß um das allseits beliebte Abendritual mit Zähneputzen und kämmen ... oder dem Floh müssen die Haare gewaschen und die Nägel geschnitten werden ... ODER Mutti reagiert einfach mal deftiger, als pädagogisch betrachtet wünschenswert, weil sie es schlicht leid ist, ihre Hausschlüssel dank aktueller Kleinkind-Macke mehrfach am Tag aus dem Klo fischen zu müssen. Es gibt unzählige Gründe, warum es in Familien lauter zugehen kann, als es schön ist. Und nicht allen „Zuhörern“ kann man sofort erklären, was gerade WIRKLICH das Problem ist und dass Zwergnase NICHT über offener Flamme geröstet wird, obwohl es so klingt.
 
Tatsächlich habe ich mal eine SMS von einer Nachbarin aus dem Haus auf der anderen STRASSENSEITE bekommen, ob bei uns alles ok sei, weil der Krümel doch jetzt schon echt lange schreien würde und sie deshalb nun doch kurz nachfragen wolle. Ich konnte die Nachricht und ihre lieb gemeinte Sorge glücklicherweise mit Humor sehen, weil ich mit der Schreiberin locker befreundet bin und weiß, dass SIE auch keine unfehlbare Mutter ist. Allerdings gab mir diese Situation dennoch zu denken, denn: Wenn sie uns so deutlich hören konnte, dann auch alle anderen Nachbarn – vor allem die, die im selben Haus wie wir wohnen. Zugegebenermaßen nicht die aller-coolste Erkenntnis ... und der Grund, warum ich an besonders nervenaufreibenden Tagen, mit sehr vielen Streitereien, ernsthaft in Erwägung ziehe, pro forma schon mal Kaffee aufzusetzen und Kekse rauszustellen, um die Stimmung zwischen den plötzlich vor der Tür stehenden Jugendamt-Mitarbeitern und mir etwas aufzulockern. ;)
 
Es ist doch so: Die meisten von uns empfinden das Wissen, dass es das Jugendamt gibt, eigentlich als sehr beruhigend, schließlich sind sie zum Schutz der Kinder im Allgemeinen da. Dennoch ist es ein bisschen so wie mit der Polizei. Es ist voll gut, dass es sie gibt, ABER man „genießt“ diesen Umstand doch lieber aus der Ferne ... ohne direkten Kontakt ;) . Ich persönlich werde z.B. echt immer noch ein bisschen nervös, wenn ich einem Polizisten begegne, schließlich hab ich als Teenie mal geknifft und bin schon über so einige rote Ampeln gegangen! (Krasser Scheiß! :D) Möglicherweise können Polizisten das ja erahnen – so wie Jugendamt-Mitarbeiter, dass ich keine perfekte Mutter bin, meine Kinder manchmal anschreie und/oder sonstige Fehler mache, die GUTEN Eltern garantiert nie unterlaufen würden?!
 
Das ist natürlich Quatsch. Trotzdem habe ich mir in letzter Zeit oft Gedanken über das Thema Jugendamt und seine Aufgaben gemacht, und dabei festgestellt, dass ich eigentlich kaum eine Ahnung habe. Ich weiß nicht genau, was für Leute da arbeiten, welche „Angebote“ es dort gibt (und für wen) und wann man diese „städtische Abteilung“ überhaupt einschaltet. Klar, wenn ein Kind in Not ist. Aber was, wenn die Situation nicht eindeutig ist?!
 
Also habe ich via Instagram-Story gefragt, ob mir zufällig Jugendamt-Mitarbeiter/rinnen folgen, die mir dann vielleicht sogar ein paar Fragen beantworten wollen würden und war sehr überrascht, WIE VIELE sich meldeten. Das reflexartige „Oh oh!“ habe ich schnell wieder runtergeschluckt, schrieb mit einigen locker hin und her ... und nagelte zwei für mehr fest: die eine aus dem Jugendamt einer Großstadt, die andere aus einem in einer Kleinstadt. Zum Schluss holte ich mir noch Kevin vom Blog Papapi mit ins Boot, da er als Pflege-Papa eine weitere Perspektive zu bieten hat – nämlich die, von der anderen Seite, von jenen, die mit den Entscheidungen des Jugendamtes leben.
 
Was sind das eigentlich für Leute, die im Jugendamt arbeiten?
 

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