Ende der 16. Woche beim Pränataldiagnostiker. Wir saßen ihm gegenüber und strahlten: Alles war bestens, die beiden entwickelten sich wunderbar. Als er uns dann das Geschlecht verriet, spürte ich einen Kloß im Hals.
Das Glücksgefühl von vorher war wie weggeblasen. Ich war enttäuscht. Vor allem über mich selbst- wegen meiner Enttäuschung.
Mir war das Geschlecht meiner Babys egal, bis ich es erfuhr. Es hatte plötzlich so viel Gewicht und immer wieder machte sich eine kleine Traurigkeit in mir breit, die ich nicht zuordnen konnte. Zwei Monate bin ich vor schlechtem Gewissen gegenüber den Babys fast eingegangen. Als ich mich hinterfragte und mir das okay dazu gab, so zu fühlen, spürte ich sie ganz deutlich. Die Angst, die sich hinter der Enttäuschung versteckte. Sie war es, die mir zu schaffen machte. Angst, als Mama von zwei Jungen zu versagen.