Ich beginne, wie zurzeit so oft, mit Superlativen, denn vor fast einem halben Jahr bin ich Papa geworden. Papa sein ist echt der Hammer. Es ist überwältigend, fantastisch und durch nichts zu übertreffen. Ha! ... erwischt, ihr erwartet ein ABER und das sollt ihr bekommen… Aber seitdem die zwei Wochen Papa-Hilfe, während Mamas Wochenbett, vorbei sind, stecke ich wieder voll im Arbeitsleben. Dass diese zwei Wörter so kombiniert werden können, ist schon absurd, denn Arbeiten heißt nicht Leben und Leben sollte niemals Arbeit heißen. Doch es ist tatsächlich so. Ich bin Papa von 17 bis 21 Uhr. Gefällt mir das? Nein! Kann ich was ändern? Bestimmt!
Immer wieder stelle ich mir und da bin ich sicherlich kein Einzelfall, die Frage was zu Hause den ganzen Tag passiert. Werde ich gebraucht? Verbringe ich genug Zeit mit meinem Kind und kann ich den Ansprüchen und Bedürfnissen meines Kindes gerecht werden?
Es ist nicht einfach an einem Ort zu sein, der nicht der ist an dem du sein willst. Ich hoffe meine Tochter wird es mir später niemals vorhalten: Papa du warst so selten zu Hause! Dieser Gedanke löst größtes Unbehagen in mir aus. Ich breche jetzt mal die Lanze für alle Väter und auch Mütter, die Vollzeit arbeiten und die auf der Suche nach genug Zeit für sich und ihre Kinder sind. Es kommt, so habe ich selbst die Erfahrung gemacht, nicht auf die Anzahl der Stunden, sondern auf die Qualität der Familienzeit an. Hey alter Hut, oder? Aber so ist es tatsächlich. Klar, Mama ist den ganzen Tag daheim und die Beziehung zwischen Mutter und Kind kann nichts durchbrechen. Doch die wenigen Stunden, die wir theoretisch Zeit haben, nutzen wir meist für die alltäglichen Dinge wie Putzen, Einkaufen, Rasen mähen, etc. Kaum zu Hause warten eine Menge Aufgaben und wieder schauen dich diese Kulleraugen an und sagen: Nimm mich in den Arm!
Mein Ziel und oberstes Gebot ist: Alles was ich mache, kann ich auch mit Kind machen!
Na klar dauert es länger, na klar ist es komplizierter, na klar findet sich immer eine Ausrede. Doch auch in diesen alltäglichen Situationen und Aufgaben kann „Quality Time“ stecken. Nimm die Kleine mit zum Einkaufen oder in den Baumarkt. Zeig ihr was du machst, erkläre ihr die vielen neuen Dinge. Die kleinen Racker werden in dir ihren großen Helden sehen. Woah, bei Papa ist es immer ein Abenteuer! Dieser Satz klingt doch gleich schon viel schöner als die Frage nach der fehlenden Zeit. Oder?
Wir nehmen das Leben einfach zu ernst und wollen alles gleichzeitig und unmittelbar erledigen. Seitdem ich Papa bin habe ich privat einen Gang zurückgeschaltet, denke mehr an meine kleine Familie und lasse Arbeit, Arbeit sein. Es muss nicht immer jeder um einen herum glücklich gemacht werden, nur weil dieser es erwartet. Denn in erster Linie erwarten unsere Kinder doch nicht mehr als LIEBE von uns. Und diese Liebe kann in jedem noch so kleinen Detail stecken.
Tobias Tyburcy (@first.time.daddy – Instagram)
Kurz zu mir: Ich bin’s - Tobias (33 Jahre) - Papa einer kleinen Zuckerpuppe. Versicherungskaufmann, Vollzeit arbeitend und auf der Suche nach Familienzeit.
first.time.daddy Papa von 17 bis 21 Uhr – Bei Papa ist es immer ein Abenteuer!
© Tobias Tyburcy
Immer wieder stelle ich mir und da bin ich sicherlich kein Einzelfall, die Frage was zu Hause den ganzen Tag passiert. Werde ich gebraucht? Verbringe ich genug Zeit mit meinem Kind und kann ich den Ansprüchen und Bedürfnissen meines Kindes gerecht werden?