Jedes Mal, wenn eine Mutter mit den blanken Nervenenden in der Hand und ein paar Frustrations-Tränchen in den Augenwinkeln davon berichtet, wie VERDAMMT BESCHISSEN die Beikost-Einführung bei ihrem Baby läuft, obwohl sie wirklich alles ausprobiert hat – von selbstgekochten Bio-Brei’s über das Servieren von Stückchen zum Selberessen bis hin zu den bisweilen etwas schwierig riechenden Glässchen-Matsch-Nudeln – tritt irgendjemand hervor und sagt: „Mach dir keinen Stress – irgendwann essen sie alle!“ Ich liebe diesen Satz. Ganz ehrlich! Denn kaum ein anderer vermag so schnell, so viel Last von den Schultern einer verzweifelten, den bunten Plastik-Löffel als Propellermaschine schwingenden Mama zu nehmen. Nur ... WANN beginnt denn eigentlich dieses „irgendwann“ genau? Und wie sieht das dann aus? Wirklich besser? Oder handelt es sich hier wieder einmal um so eine nicht-besser-nur-anders-Nummer, die uns Eltern zwar Abwechslung, aber selten die erhoffte Entspannung bringt? Ich befürchte, die Antwort fällt – wie so oft in Sachen Nachwuchs – seeeeehr individuell und von Kind zu Kind ganz unterschiedlich aus. Verdammt. ;)
ICH persönlich war als kleines Mädchen eine grässliche Esserin. Ich mochte so gut wie nichts und davon auch noch nur wenig. Ich beglückte meine Mutter während des Kochens mit reizenden Höflichkeiten wie „Uhhh, das riecht ja wie Scheiße!“ und war, was meine Ernährung anging, so experimentierfreudig wie ein Stein elastisch ist. Nämlich null. Ich war also, um es auf den Punkt zu bringen, der Futter-Horror auf zwei Beinen ... und das hat sich leider niemals geändert. Auch heute noch bewege ich mich kulinarisch auf dem Level eines Kleinkindes, weigere mich motzig, gekochtes Gemüse zu essen und würde mich – wenn man mich ließe – ausschließlich von Chips, Schokolade und Spagetti Bolognese ernähren (in genau dieser Reihenfolge). Damit möchte ich jetzt um Gotteswillen keiner Mutter die Hoffnung nehmen und den oben genannten, wirklich tollen Aufbau-Satz untergraben. Ich möchte nur ehrlich sein ;) ... und eine Basis für folgende Aussage schaffen:
LÄCHELN UND WINKEN Rabenmutter 2.0: Irgendwann essen sie alle richtig ... oder?

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„Was ist denn aus deinen beiden Anti-Beikost-Kindern geworden – essen sie mittlerweile normal“, wird Anke von LÄCHELN UND WINKEN oft gefragt. Und sie antwortet dann: „Sie sorgen dafür, dass ich meine Mutter besser verstehe!“ ;) Denn ... so richtig normal essen sie immer noch nicht. Aber was ist schon normal?!