Und trotzdem könnte ich es hinaus schreien: Denn wir sind seit zwei Wochen den lästigen Schnuller los! Endlich! Also verzeiht mir bitte, wenn dieser Text vielleicht etwas zu sehr vor Ausrufezeichen strotzt.
Junior ist Anfang dieses Jahres vier geworden. Und das war für uns der Weckruf: Der Schnuller muss endlich aus unserem Leben verschwinden. Mit vier Jahren ist er schließlich schon ein großer Junge und die Zähne fangen langsam aber sicher unter dem Schnuller zu leiden an. Die Kinderärztin hat das schon richtig erkannt, dass bei uns immer noch gern der Schnuller im Mund landet. Also musste das Plastikding endgültig weg.
Der Weg dahin war lang und schwierig. Denn Junior liebte seinen Sauger und in bestimmten Situationen war er für ihn noch sehr wichtig. Wenn er müde war, steckte er sich gern das Plastikding in den Mund und am Abend zum Einschlafen ging es ebenfalls nicht ohne. Und es musste ein Schnuller her, wenn Junior weinte, weil er wieder mal hingefallen war oder nach einem Trotzanfall zur Beruhigung. Alles verständlich. Doch Papa und ich merkten auch, dass Junior gegenüber anderen Kindern nicht gerne zugab, noch einen Schnuller zu besitzen. Da wollte er der Große sein.
Ich fing an, den Schnuller zu verstecken und aus seinem Blickfeld zu verbannen. Das half manchmal ganz gut, doch irgendwann im Laufe des Tages fragte er dennoch ganz gezielt nach seinem Beruhigungssauger.
Auch kaufte ich keine neuen Schnuller mehr.
Mama geht online Schnuller ade, scheiden tut weh

© Anke Landleitner
Pssst! Ich kann es gar nicht laut aussprechen. Ich habe nämlich Angst, dass ich nur Träume. Und gegenüber Junior möchte ich das „Sch“-Wort überhaupt nicht mehr erwähnen. Bloß nicht daran erinnern. Jetzt, da wir es endlich geschafft haben.